Mit dem Rücken zur Wand: Neuer Trainer und neuer Sportdirektor in Wilmersdorf

Der 1. FC Wilmersdorf (rot-weiß) steht in der Berlin-Liga einmal mehr mit dem Rücken zur Wand. | Foto: Michael Nittel
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Wilmersdorf. Nach einer äußerst schwachen Hinrunde in der Berlin-Liga geht der 1. FC Wilmersdorf mit einem neuen Trainer in die Rückrunde. Coach Mohamad Yassine hat das Handtuch geworfen. Der Neue heißt Mustafa Öner.

Mit zwei Siegen, einem Remis und 14 Niederlagen ist der 1. FC Wilmersdorf in Berlins höchster Spielklasse das Schlusslicht der Tabelle. Hinzu kommen 72 Gegentore in nur 17 Spielen, das sind mehr als vier Gegentreffer pro Partie – eine wahrhaft niederschmetternde Bilanz und auch für den scheidenden Coach zu viel des Guten. In einem Gespräch mit der Berliner Woche hatte Yassine noch im Herbst verlauten lassen, dass Fußballtrainer im Gegensatz zu Politikern nicht nur 100, sondern 200 Tage Schonfrist hätten.

Reißleine gezogen

Jetzt hat der Fußballlehrer noch vor Ablauf dieses Zeitraums selbst die Reißleine gezogen. Mit einer komplett neu formierten und sehr jungen Mannschaft war der 1. FC in die Saison gegangen. Yassine hatte stets darauf hingewiesen, dass das Team Zeit benötige und sein Konzept auf Langfristigkeit ausgerichtet sei. Doch akuter Personalmangel und die schwachen Ergebnisse wie die peinliche 0:11-Klatsche am vorletzten Hinrunden-Spieltag in Mahlsdorf ließen Yassine keinen Handlungsspielraum.

Nun soll ein Trio die Truppe aus dem Volkspark vor dem Abstieg bewahren: Vom Bezirksligisten BFC Meteor 06 wechselten Mustafa Öner als Chefcoach, Ayaz Saleem als Co-Trainer sowie Timo Szumnarski als neuer Sportdirektor nach Wilmersdorf.

Öner war zweieinhalb Jahre lang als Trainer bei dem Team aus Wedding aktiv und führte es aus der Kreisliga A in die Bezirksliga. Szumnarski hatte vor seiner Zeit bei Meteor Hertha 03 Zehlendorf zum Meister der Berlin-Liga gemacht und den Sprung in die Oberliga geschafft, war dann beim BFC Preussen als Chefcoach und beim Regionalligisten Berliner AK als Co-Trainer aktiv. Trainer und Sportdirektor verbindet unter anderem, dass sie beide schon beim 1. FC Wilmersdorf gemeinsam gekickt haben.

Gerüchteküche brodelt

Für die Mission Klassenerhalt sollen auch noch neue Spieler in den Volkspark wechseln. Fix ist noch nichts. Aber es brodelt die Gerüchteküche: Ein neuer Spieler könnte zum Beispiel Robert Häsen sein, der bereits als Kapitän beim 1. FC Wilmersdorf aktiv war – und zwar zu einer Zeit, als das Team als eines der talentiertesten in der Berlin-Liga galt und nicht wenige Fachleute dem Klub eine rosige Zukunft vorausgesagt hatten. Häsen war zuletzt beim Regionalligisten FSV Luckenwalde aktiv und hat seinen Vertrag dort zum 31. Dezember gekündigt.

Unabhängig davon, welche neuen Spieler nach Wilmersdorf wechseln werden – auf die neuen Verantwortlichen wartet sehr viel Arbeit. Zwei Dinge könnten dem 1. FC Wilmersdorf dabei in die Karten spielen: Zum einen gibt nach den desolaten Vorstellungen der Hinrunde vermutlich niemand mehr einen Pfifferling auf den 1. FC. Und zum anderen – und das ist das wirklich Erstaunliche – fehlen zum rettenden Ufer, einem Nichtabstiegsplatz, nur vier Punkte. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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