Deutschlands beste Nachwuchsspieler kommen aus Wittenau

Santa (11) und Robert Strombach (13): Die Nachwuchshoffnungen trainieren in der Tennishalle von Pro Sport Berlin 24 am Kladower Damm 45. | Foto: Frey
2Bilder
  • Santa (11) und Robert Strombach (13): Die Nachwuchshoffnungen trainieren in der Tennishalle von Pro Sport Berlin 24 am Kladower Damm 45.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Wittenau. Ein Nachmittag in der Tennishalle von Pro Sport Berlin 24. Noch ist hier wenig Betrieb. Aber ein Junge und ein Mädchen returnieren eifrig Bälle, die ihnen eine Maschine im Sekundentakt zuspielt.

Bei ihnen handelt es sich um Robert Strombach (13) und seine Schwester Santa (11) aus Wittenau. Beide gehören inzwischen zu den größten Nachwuchshoffnungen im deutschen Tennis. Robert, der in der Jugend-Rangliste derzeit auf Platz zwölf steht, hat in diesem Jahr unter anderem die Norddeutsche Meisterschaft im Doppel gewonnen. Im Einzel belegte er Platz zwei. Santa wurde bei diesem Wettbewerb in ihrer Altersklasse sowohl Siegerin im Einzel als auch im Doppel. Sie steht im nationalen Ranking inzwischen auf Platz zwei, in Berlin an der Spitze.Dass die Geschwister so erfolgreiche Tennisspieler sind, liegt zum einen in der Familie. Vater Armand Strombach (42), geboren in Lettland, war einst sowjetischer Jugendmeister und Neunter bei der Junioren-Europameisterschaft. In Berlin holte er später fünfmal den Landestitel bei den Herren. Heute arbeitet er als Trainer bei Pro Sport und coacht auch seine Kinder.

"Ich stand zum ersten Mal mit fünf auf dem Platz", erzählt der 13-jährige Robert. Tennis habe ihm sofort gefallen. Bald kam zum Spaß auch der Erfolg. Ähnlich lief das bei der Santa. "Sie hat noch mehr Talent", meint ihr großer Bruder.

"Das allein reicht aber nicht", kontert die Elfjährige. "Man muss auch Ehrgeiz haben, nicht aufgeben, hart arbeiten." Eine Aufzählung, die auf beide zutrifft. Denn ihr Ziel haben Santa und Robert klar vor Augen: "Wir wollen Profispieler werden."

Dafür trainieren sie schon jetzt bis zu sechsmal in der Woche. Am Wochenende geht es häufig zu nationalen und internationalen Turnieren. Santa trat zuletzt in Hamburg an, Robert in Lodz in Polen. Also schon fast eine Art Grand-Prix-Circus in Kleinformat. Mit dem Unterschied, dass Anreise und Logistik noch immer Privatsache, sprich ebenfalls eine Familienangelegenheit ist. Mutter Kristine kutschiert ihre Kinder zu den Veranstaltungsorten. Unterkunft und Verpflegung geht auf eigene Rechnung. Ein Aufwand, der sich auf Dauer nicht mehr ohne Sponsoren bewerkstelligen lässt.

"Aber nur wenn du bei solchen Turnieren gut bist, kommst du ganz nach oben", erklären die beiden. In der Spitze gebe es in jeder Altersgruppe rund 50 Spieler, die in ihren Leistungen ganz eng beieinander liegen. Manche ihrer Gegner kennen sie inzwischen sehr gut. "Natürlich haben wir da auch persönlichen Kontakt. Aber immer erst nach dem Spiel", berichten die Geschwister. Davor gehe es aber erst einmal darum, das Match zu gewinnen.

Aussagen, die unterstreichen, wie sehr sie sich dem Tennis verschrieben haben und wie ernst es ihnen mit ihrem Berufswunsch ist. Allerdings wirkt das alles andere als verbissen und für ihr Alter ziemlich reflektiert. Das viele Training schränke auch nicht ihre Freizeit ein, sondern ganz im Gegenteil. "Wir machen doch nur das, woran wir den meisten Spaß haben", meint Robert. "Andere sitzen dafür stundenlang am Computer." "Es ist auch nicht so, dass ich für nichts anderes mehr Zeit habe", stellt Santa klar und zählt zahlreiche weitere Lieblingsaktivitäten auf - von Freunde treffen bis Trampolin springen.

Vor 20 Jahren hatte Deutschland Steffi Graf und Boris Becker. Roberts und Santas Vorbilder sind heutige Tennisstars wie Roger Federer und Maria Sharapova. Vielleicht sorgen die beiden Berliner in einigen Jahren für eine Neuauflage des Tennisbooms hierzulande.

Mehr Infos über Robert und Santa gibt es auf www.robert-strombach.de beziehungsweise www.santa-strombach.de.
Thomas Frey / tf
Santa (11) und Robert Strombach (13): Die Nachwuchshoffnungen trainieren in der Tennishalle von Pro Sport Berlin 24 am Kladower Damm 45. | Foto: Frey
Die Tennisfamilie Armand, Santa und Robert Strombach. F | Foto: Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 104× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 90× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 174× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 566× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.