Farbtupfer im tristen Alltag: Flüchtlinge gestalten kinderfreundliche Umgebung

Die Jugendlichen und ihre Betreuer von Gangway (Mary Brehmer, Marcel Milli, von rechts nach links). | Foto: Georg Wolf
  • Die Jugendlichen und ihre Betreuer von Gangway (Mary Brehmer, Marcel Milli, von rechts nach links).
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Wittenau.

Junge Geflüchtete erschaffen sich ein kleines Paradies in Form eines Jugendzimmers. Zockerecke inklusive.

Krankenhausgebäude haben ihren eigenen Charme. Dabei spielen Zeitpunkt der Erbauung und die Größe der Räumlichkeiten keine große Rolle. Im Allgemeinen werden sie als trist und immer gleich wahrgenommen. Kein schöner Ort für einen Jugendlichen. Schnell bekommt man das Gefühl, als würde einem die Decke auf den Kopf fallen. Nicht viel anders erging es den Jugendlichen in Haus 24 in der Unterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.

Nun hatten sie die Wahl: den Kopf in den Sand stecken oder etwas tun. Die Jungs im Alter zwischen 13 und 16 Jahren entschieden sich für das Produktive. Gemeinsam mit den Streetworkern vom Verein Gangway und einem Architekten entwarfen sie eine Grundidee des Raums, der – so waren sich die Jugendlichen sehr schnell einig – möglichst viele Facetten des täglichen Bedarfs abdecken sollte.

Verantwortung lernen

Innerhalb von etwas mehr als drei Monaten Bauzeit entstand so ein Jugendzimmer, in dem sich alle Jugendlichen wohlfühlen werden. Es wurde bei der Planung an den Fernseher und die Playstation gedacht, den Kickertisch, aber auch an eine Ecke, in der die Kids ihre Hausaufgaben machen können.

Zukünftig sollen die Jugendlichen den Raum in Eigenregie betreiben und verwalten. Das ist so gewollt, damit sie ein Stück Selbstständigkeit und Verantwortung lernen – Putzplan inklusive. Es wird auch darauf geachtet, dass auch die Mädchen ihre eigenen Nutzungszeiten bekommen werden.

Mary Brehmer und Marcel Milli, zwei der Streetworker von Gangway, sind unheimlich stolz auf „ihre“ Kids. Die Jungs zogen mit großem Eifer mit. Oftmals sprudelten die Ideen nur so. Und obwohl nur an zwei oder drei Tagen in der Woche nach der Schule für einige Stunden geschraubt, gemalert und gezeichnet wurde, entstand etwas Großes. gw

Autor:

Georg Wolf aus Mitte

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