Vom Hochbunker zum Strandbad: Tag des offenen Denkmals bietet spannende Ein- und Ausblicke

10. September 2017
Alte Dorfkirche Zehlendorf, Berlin
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9. September 2017
10. September 2017

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Das Strandbad Wannsee hat neben einer bemerkenswerten Architektur eine wissenswerte Geschichte als Erholungsort für die weniger bemittelte Bevölkerung. | Foto: Landesdenkmalamt Berlin/Wolfgang Bittner
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  • Das Strandbad Wannsee hat neben einer bemerkenswerten Architektur eine wissenswerte Geschichte als Erholungsort für die weniger bemittelte Bevölkerung.
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Steglitz-Zehlendorf. „Macht und Pracht“ ist das Schwerpunktthema am Tag des offenen Denkmals. Am Sonnabend und Sonntag, 9. und 10. September, sind Villen und Gärten zu erkunden, aber auch Bauten aus der Nazizeit oder Spuren der Alliierten in Berlin stehen auf der Besichtigungsliste in Steglitz-Zehlendorf.

Zentral an der Ecke Potsdamer Straße und Clayallee liegt die Alte Dorfkirche, erbaut 1768. Das Besondere daran ist der achteckige Grundriss. Gemeinsam mit dem Heimatmuseum, das sich im alten Schulhaus von 1828 befindet, bildet die Kirche den historischen Winkel Zehlendorfs. An beiden Tagen sind von 10 bis 16 Uhr Führungen möglich. Infos:  0177 244 30 63, eckhard@siedke.de.

Der denkmalgeschützte Garten der Villa Blumenthal in der Matterhornstraße 82 in Nikolassee ist ein Restbestand einer wesentlich größeren Anlage von 1914. Erhalten sind ein Seerosenbecken, ein Wandbrunnen und Teile des Wegesystems. Führungen gibt es am Sonnabend stündlich von 11 bis 15 Uhr, am Sonntag bis 16 Uhr. Infos:  0171 630 55 95, svdonop@donop.info.

Im Landhaus Fiedler, Argentinische Allee 28, befindet sich heute das Haus der Jugend Zehlendorf. Erbaut wurde die Villa 1910 bis 1911 im englischen Landhausstil. Der Garten grenzt direkt an den Waldsee. In der Villa wohnte unter anderen Wolf-Heinrich von Helldorff, SA-Führer und Polizeipräsident von Berlin. In dem Haus soll zudem das verschollene Gemälde von Franz Marc, „Der Turm der blauen Pferde“, zuletzt 1948 gesehen worden sein. Führungen sind am Sonntag von 15 bis 20 Uhr nach Bedarf. Infos:  80 90 99 13, email@hdjzehlendorf.de.

Das Stadtteilzentrum Mittelhof ist nach dem Landhaus Mittelhof, Kirchweg 33, in Nikolassee benannt. Der Berliner Architekt Hermann Muthesius errichtete den breit angelegten Ziegelbau 1914 bis 1918 für den Unternehmer Wilhelm Mertens. Ursprünglich gab es einen Rosen- und einen Nutzgarten, erhalten ist der Kiefernbestand. Heute wird das Gebäude vom Leibniz-Zentrum Moderner Orient und der Historischen Kommission genutzt. Zu besichtigen ist das Landhaus am Sonnabend von 13 bis 18 Uhr. Infos:  80 30 72 24, yasser.mehanna@zmo.de.

Das Haus der Wannseekonferenz, die Mies-van-der-Rohe-Villen, Häuser der Kolonie Alsen, das Landaus Neuhaus und die ehemalige Bankiersvilla Jörger, heute Sitz der Stiftung Wannseeforum, öffnen ebenfalls ihre Türen.

Modernere Architektur ist im Studentendorf Schlachtensee, Wasgenstraße 75, zu erleben. Von 1959 bis 1965 in eher spartanischen Zeiten errichtet, führten einfache Baumaterialien und fehlendes technisches Wissen dazu, dass einige Bauteile instandsetzungsbedürftig wurden. Seit 2006 laufen die Sanierungsarbeiten. Führungen gibt es an beiden Tagen um 14 Uhr. Infos:  93 95 04 24, figen.erarslan@studentendorf.berlin.

Die 1926 von 1932 entstandene Waldsiedlung rund um den U-Bahnhof Onkel Toms Hütte wurde für die Wohnungsbaugesellschaft Gehag errichtet. Einer der Architekten war Bruno Taut. Eine Führung ist am Sonnabend um 10 Uhr im Angebot. Infos und Anmeldung (bis 5.September): holger-duerr@web.de.

Nicht fehlen auf der Liste darf das 1929 bis 1930 im Stil der Neuen Sachlichkeit gestaltete Gebäudeensembles des Strandbads Wannsee, Wannseebad 25. An beiden Tagen gibt es um 12 und 15 Uhr Führungen. Infos:  78 73 26 81, kundenbetreuung@berlinerbaeder.de.

Der Hochbunker auf dem Gelände der ehemaligen Reichsluftschutzschule Wannsee, Am Großen Wannsee 80, wurde 1938 bis 1939 errichtet. In den 1980er-Jahren wurde der Bunker zu einem strahlensicheren Notfallkrankenhaus umgebaut. Für die Führungen am Sonntag um 12 und um 14 Uhr ist eine Anmeldung vom 4. bis 6. September, jeweils von 10 bis 14 Uhr, unter  46 06 80 09 erforderlich.

In Dahlem laden unter anderem die Freimaurer und das Alliierten-Museum ein, in Lichterfelde kann das ehemalige Frauengefängnis besucht werden. uma

Alle Programmpunkte in Steglitz-Zehlendorf sind zu finden unter http://asurl.de/13hv.
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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