Zehlendorf. Die S-Bahn will einen zweiten Ausgang am S-Bahnhof Zehlendorf bauen. Er würde sich unterhalb der Brücke zum Teltower Damm befinden. Viel zu eng an dieser Stelle, sagt dagegen die Bezirksverordnetenversammlung.
Die Bezirksverordneten haben das Bezirksamt aufgefordert, die Genehmigung für einen Zugang an der schmalen Stelle an der Westseite der Brückenunterführung zu versagen. In der Begründung heißt es, dass es dort nicht ausreichend Platz für einen Aufgang gibt. Um von unten an den Bahnsteig zu kommen, müsste die S-Bahn die Stützmauer einbrechen.
In ihrem Beschluss schlagen die Bezirksverordneten stattdessen vor, vom Postplatz Treppen zum Bahnsteig zu bauen. Den Antrag der SPD unterstützten alle Fraktionen.
Die Sozialdemokraten setzen sich seit Jahren für einen zweiten Aufgang am S-Bahnhof Zehlendorf ein. Notfalls reiche auch ein "Provisorium in Form einer Holzbrücke", um zur anderen Seite zu gelangen.
Die Bezirksverordnetenversammlung empfiehlt daher dem Bezirksamt, sich gegenüber dem Berliner Senat und der Bahn dafür einzusetzen, dass der zweite Ausgang am S-Bahnhof Zehlendorf zum Postplatz und zur Machnower Straße eingerichtet wird.
Bislang ist der S-Bahnsteig nur von der Ostseite des Teltower Damms zugänglich. Die Passage zu Füßen der Treppe ist ein Nadelöhr. Die Auslagen des dort befindlichen Obstgeschäftes reduzieren die Breite des Durchgangs noch um ein Drittel. Nur dadurch, dass von einst zwei Bahnsteigen einer seit 1980 stillgelegt ist, gibt es überhaupt noch ein Durchkommen. Für den Obsthändler wäre indes ein zweiter Aufgang schlecht für das Geschäft. Er lebt auch von Laufkundschaft, die auf dem Nachhauseweg in die S-Bahn steigt.
Die S-Bahn GmbH hat sich unterdessen offenbar mit Rückendeckung des Senats schon für die engste Stelle unter dem Brückenpfeiler entschieden.
Martinus Schmidt / mst
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