Heimatmuseum spürt dem alten Ortskern nach

Norbert Kopp und Cerstin Richter-Kotowski und der Vorsitzende des Heimatvereins, Klaus-Peter Laschinsky, eröffneten die Sonderausstellung. | Foto: Martinus Schmidt
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Zehlendorf. Dem historischen Dorfanger in Zehlendorf ist die neue Sonderausstellung des Heimatmuseums an der Clayallee 355 gewidmet. Dabei geht es auch um Ideen für eine neue Mitte Zehlendorfs.

Zwar habe der alte Dorfanger seine Funktion verloren, wie der Vorsitzende des Heimatvereins, Klaus-Peter Laschinsky, erläutert, doch solle die Ausstellung zum Nachdenken über den neuen Zehlendorf-Mittelpunkt zwischen Teltower Damm und der parallel verlaufenden Straße vor dem Standesamt anregen.Der 70-Jährige führt seit 2006 den Heimatverein, der das Museum und ein umfangreiches Archiv betreibt. Die meisten Dörfer im Elbe-Oder-Raum seien im Zuge der Besiedlung ab 1200 als Anger-Dörfer angelegt worden, sagt der frühere Zehlendorfer Stadtrat für Finanzen. Zehlendorf wurde erstmals 1236 urkundlich erwähnt.

"Angeknabbert durch den steigenden Verkehr" sei der eigentliche Dorfplatz immer kleiner geworden. Auch den kleinen Teichen zwischen den Grünflächen ging es einige Jahre nach dem Kriege an den Kragen. 1946 erkrankten einige Berliner an der Malaria, die wohl durch Angehörige der Besatzungstruppen eingeschleppt und durch Mücken weitergegeben wurde, wie in zeitgenössischen Dokumenten vermutet wird. Die Folge: Die Teiche in den Parkanlagen wurden mit Dieselöl besprüht und zugeschüttet.

Einen Weiher werde es nicht mehr in den Parkanlagen geben. "Den ursprünglichen Dorfanger kriegt niemand mehr hin", sagt Laschinsky. Dennoch soll das vom Verkehr auf dem Teltower Damm belastete Zentrum nicht so bleiben. Durch einfache Maßnahmen hält er es für möglich, die "Aufenthaltsqualität der Mitte zu verbessern."

Der bis 2008 aktive Bezirkspolitiker hält eine Neugestaltung für möglich, etwa durch die Sperrung der Kirchstraße zwischen Rathaus und Paulus-Kirche. Nur für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei gäbe es dann freie Durchfahrt zur Martin-Buber-Straße. "Der Bezirk müsste eine Prioritätenentscheidung fällen. Extra-Geld vom Land Berlin gäbe es dafür nicht."

Martinus Schmidt / mst
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Lokalredaktion aus Mitte

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