SPD-Abgeordnete machen mit bei Sammel-Kampagne

Julian Krischan und Ina Czyborra mit einer Plastiktüten-Kette. Sie sammeln für die Kampagne "Berlin tüt was". | Foto: RTR-MediaProduction
  • Julian Krischan und Ina Czyborra mit einer Plastiktüten-Kette. Sie sammeln für die Kampagne "Berlin tüt was".
  • Foto: RTR-MediaProduction
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Zehlendorf. Vor der Tür steht eine orangefarbene Tonne, drinnen sitzt Julian Krischan und tackert Plastiktüten zusammen. Das SPD-Abgeordnetenbüro von Ina Czyborra und Irene Köhne beteiligt sich an der Kampagne "Berlin tüt was".

Die Stiftung Naturschutz will am 20. September auf dem Tempelhofer Feld einen Weltrekordversuch starten - eine neun Kilometer lange Kette aus 30 000 Plastiktüten soll entstehen. Das entspricht dem stündlichen Verbrauch an Plastiktüten in Berlin, pro Tag sind es 710 000. In den meisten Fällen sind sie nur einmal im Einsatz. Bis eine Tüte sich annähernd zersetzt hat, vergehen rund 400 Jahre. Bis dahin sorgen sie für Verschmutzungen in Grünanlagen und Gewässern, Wildtiere und Fische, die Plastik fressen, sterben daran. Zudem verbrauchen die Tüten Unmengen an Rohstoff, rund 43 Tonnen Erdöl sind für den Tagesbedarf der Berliner nötig.

Köhne und Czyborra sind Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Berlin, Krischan einer von vier Mitarbeitern im Büro. "Die Sammelaktion finden wir sehr gut und absolut unterstützenswert", sagt Irene Köhne "Deshalb machen wir mit." Sie selbst bemüht sich, Plastiktüten zu vermeiden. "Ich gehe mit Korb einkaufen. Wenn ich doch eine Tüte benutze, versuche ich, sie mehrmals zu verwenden, zum Beispiel als Regenschutz um eine Jutetasche." Vor zehn Jahren, bei einem Aufenthalt in New York, habe sie gesehen, wie auf der Straße angesammelte Plastiktüten kurzerhand ins Meer gekippt wurden. "Ich hoffe, das hat sich geändert."

Ina Czyborra steht ebenfalls hinter der Aktion. Sie weiß, dass in anderen europäischen Ländern, zum Beispiel in Italien und Frankreich, der Einsatz von nicht kompostierbaren Plastiktüten verboten ist. "Ich verstehe nicht, warum das bei uns nicht auch so geregelt ist." Trotz aller Bemühungen ertappt sie sich aber manchmal noch dabei, doch eine Plaste-Tasche zu brauchen. "Dann muss sie aber mehrfach eingesetzt werden."

Die Tonne steht seit zehn Tagen vor dem SPD-Büro. Die Aktion laufe gut an, auch wenn noch keine großen Mengen zusammengekommen sind. "Die Leute fragen, informieren sich und wollen wieder kommen und abliefern", erzählt Czyborra. Der Einsatz lohnt sich: Für fünf umweltschädliche Behältnisse gibt es einen umweltverträglichen Becher mit Kaffee zum Mitnehmen, wer zehn abgibt, erhält zusätzlich eine stabile Jutetasche mit Kampagnen-Aufdruck. Den Kaffee spendiert das Büro, die Taschen die Stiftung Naturschutz.

Die Öffnungszeiten im Wahlkreisbüro, Onkel-Tom-Straße 1: Mo-Fr, 15-18 Uhr, 80 90 89 61, wahlkreisbüro@irenekoehne.de. Weitere Sammelstellen in Steglitz-Zehlendorf findet man auf berlintuetwas.de/sammelstellen/.
Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 193× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 377× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.342× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.173× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.