Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf besteht seit 30 Jahren

Gisela Pflug und Rolf Breidenbach vor den Wappen der Partnerstädte am Rathauseingang. | Foto: Ulrike Martin
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Zehlendorf. Cassino in Italien, Sochos in Griechenland, Ronneby in Schweden oder Nentershausen im Westerwald: Steglitz-Zehlendorf hat viele Partnerstädte und -gemeinden. Kontakte werden gepflegt, Reisen organisiert. Darum kümmert sich der Städtepartnerschaftsverein, der kürzlich 30-jähriges Bestehen feiern konnte.

Wie kommt man dazu, sich in einem solchen Verein zu engagieren? Rolf Breidenbach, Bezirksverordneter der FDP, kann die Frage leicht beantworten: „Ich habe als Schüler in Rheinland-Pfalz sehr positive Erfahrungen bei einem Jugendaustausch mit einer englischen Partnerstadt gemacht. Als ich dann 2006 gefragt wurde, ob ich hier mitmachen will, sagte ich zu.“

Gisela Pflug, seit acht Jahren Vorsitzende, hatte schon 1986 als Lehrerin am Arndt-Gymnasium Schüleraustausche organisiert. „Fand ich toll, deshalb bin ich später in den Verein eingetreten.“

Neben dem Jugendaustausch stehen Besuche aus den Partnerstädten auf dem Programm. Dahinter steckt eine Menge Organisationsarbeit. Die Vereinsmitglieder beherbergen und betreuen ihre Gäste, planen Ausflüge, kulturelle Aktionen, Gespräche mit Kommunalpolitikern.

Umgekehrt ist bei Reisen in die Partnergemeinden immer viel zu erleben. „Natürlich gibt es Touristisches, aber wir lernen auch Besonderheiten kennen, besichtigten zum Beispiel die Burg Rocca Janula bei Cassino oder besuchten eine Büffelfarm.“ Zudem komme man in Gespräche nicht nur mit Politikern bei Empfängen, sondern auch mit Einheimischen. „In Italien ging es manchmal schon sehr familiär zu“, berichtet Gisela Pflug, „und in Budapest-Zugló wurden wir in Privathäuser eingeladen.“ Dauerhafte Kontakte oder Freundschaften sind aber die Ausnahme. Zwar sind bei den Reisen Dolmetscher dabei, ansonsten ist die fremde Sprache eine Barriere. In Nentershausen geht es enger zu. „Bei der letzten Reise wanderten wir gemeinsam auf eine Anhöhe, dort es gab einen Umtrunk und dann sangen wird das Nentershäuser Lied“, erzählt Pflug.

Bei allem Spaß ist der Aufwand nicht zu unterschätzen. Den Löwenanteil leistet der zehnköpfige Vereinsvorstand. Als eine der wichtigsten Aufgaben bezeichnen Pflug und Breidenbach die Jugendarbeit. „Das ist in der heutigen Zeit sehr wichtig, um Fremdenhass vorzubeugen und Vorurteile abzubauen“, sagt Gisela Pflug. Der Kinderkulturpalast in Charkiv/Ukraine ist ein Projekt, das der Verein gern unterstützt, auch mit Spenden. Dort können Kinder aus ärmeren Familien Workshops mit kulturellem Hintergrund belegen, tanzen lernen und Musikkurse besuchen. Ein weiteres Beispiel: Vor einigen Jahren konnten junge Leute aus Sochos in einem Modellprojekt eine Ausbildung in Steglitz-Zehlendorf absolvieren.

Derzeit gibt es über 150 Mitglieder im Verein, neue sind jederzeit willkommen. Aktuell werden auch Menschen gesucht, die über gute Polnisch-, Russisch-, Hebräisch-, oder Italienisch-Kenntnisse verfügen. Dolmetscher sind immer gefragt.

Wer mehr über den Verein in der Martin-Buber-Straße 2 wissen will, kann sich unter https://www.bsz-spv.de/ informieren. Dort sind auch sämtliche Partnerstädte aufgelistet. Übrigens: Die Teilnahme an den Reisen ist auch für Nicht-Vereinsmitglieder möglich.

Die Wappen einiger Partner hängen am Rathaus in der Kirchstraße. Auch im Straßenbild finden sich Spuren. So ist die Promenade an der Dampferanlegestelle am Wannsee nach Ronneby benannt, der Platz mit dem Märchenbrunnen an der Potsdamer Straße heißt nach Sderot in Israel, nach Bröndby in Dänemark ist eine Oberschule benannt, und die Gottfried-Benn-Bibliothek liegt am Nentershäuser Platz 1. Derzeit gibt es 20 Städtepartnerschaften. Die ältesten mit Bonn-Bad Godesberg, Hannoversch Münden und dem Landkreis Göttingen bestehen seit 1962, die jüngste mit Seoul-Songpa in Südkorea seit 2013. uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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