Wann kommt der Schandfleck weg? Neue Pläne für Ruinen-Brache am Weißenseer Weg

Unschöner Anblick an der Ecke Konrad-Wolf-Straße und Weißenseer Weg: Die Ruine des Kongresszentrums wird dort wohl noch eine Weile stehen.
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Für das seit Langem brach liegende Grundstück an der Ecke Weißenseer Weg und Konrad-Wolf-Straße gab es schon diverse Pläne, etwa das ambitionierte Wolkenkratzerprojekt „The Square3“. Doch noch immer prägen die unschönen Ruinen des einstigen Kongresszentrums das Stadtbild an der prominenten Kreuzung.

Vor einigen Jahren plante Projektentwickler Dirk Moritz auf dem Areal neben dem Sportforum Hohenschönhausen ein modernes Wohn- und Geschäftsviertel. Rund 500 Millionen Euro sollten ins kühne Vorhaben fließen. Größter Clou an den Entwürfen waren drei Hochhaustürme, die mit Blick auf den benachbarten Sportstützpunkt ans Siegerpodest bei Wettkämpfen erinnern sollten. Das durchaus beachtete und gelobte Square-Projekt wurde aber nie umgesetzt, ein begonnenes Bebauungsplanverfahren lief ins Leere.

Inzwischen hat die Immonen Group, der die Brache samt Ruinen von Kongresszentrum und ehemaligem Sporthotel seit 2001 gehört, umgeplant und dem Bezirk seine neuen Vorstellungen präsentiert. Deutlich abgespeckt, weniger pompös wirkt das Vorhaben, für das nun das B-Plan-Verfahren 11-9a begonnen hat. Danach soll auf dem Grundstück an der Konrad-Wolf-Straße nach wie vor eine Mischung aus Gewerbe, Büros, Hotel und Wohnen entstehen. Circa 340 Wohnungen sind vorgesehen. „Hotel und Gewerberäume würden zur Straßenseite liegen“, erläutert Birgit Monteiro (SPD), Stadträtin für Stadtentwicklung. „Die Wohnungen kämen in den rückwärtigen Bereich.“ Auch an Tiefgaragen, eine Kita, Frei- beziehungsweise Spielflächen im Karree sei gedacht.

Die Höhe der künftigen Gebäude orientiert sich in den aktualisierten Plänen aber an den üblichen der Gegend. Wolkenkratzer sind also nicht darunter. Überwiegend plane der Investor Sieben- und Achtgeschosser, so die Stadträtin. Nur an der Ecke zur Kreuzung sollen zwei schmale, elfstöckige Häuser entstehen, die Höhe entspräche der gegenüberliegenden Bestandsbebauung.

Wann das unschöne Erscheinungsbild am vielbefahrenen Weißenseer Weg verschwinden könnte, ist im Augenblick aber noch schwer zu sagen. Einige Zeit wird sicher noch ins Land gehen, denn ein Bebauungsplanverfahren dauert im Schnitt zwei Jahre – für das neue Projekt der Immonen Group hat das aufwendige Prozedere gerade erst begonnen.

„Das Verfahren ist noch am Anfang“, sagt Birgit Monteiro. „Wenn die Investoren zügig die notwendigen Nachweise und Konkretisierungen erbringen und das Bebauungsplanverfahren ohne Verzögerungen läuft, könnten aber 2020 die Bagger rollen.“

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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