Grundschüler am Wilhelmsberg machen ihrem Unmut Luft

Kein Spaß ohne Spielgeräte: Die Grundschüler haben mit einer Kunstaktion protestiert. | Foto: Wrobel
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Alt-Hohenschönhausen. Die Tischtennisplatten fehlen, auch das Dach am Klettergerüst und vieles mehr. Die morschen und kaputten Geräte wurden vom Bezirk abgebaut, aber nicht ersetzt. Das Geld dafür ist gestrichen, die Kinder sind erbost.

Mit einer Kunstaktion machten die Grundschüler am 2. Juli auf ihre Not und ihre Wut aufmerksam. Sie bastelten kunstvolle Karten, die sie gleich stapelweise an Schulstadträtin Kerstin Beurich (SPD) übergaben. Mit der Aktion machten die Schüler der Grundschule am Wilhelmsberg auf den Kahlschlag auf ihrem Schulhof in der Sandinostraße 8 aufmerksam.

"Ich will das Dach vom Klettergerüst zurückhaben", fordert Sophie aus der Klasse 3c. "Und auch die Tischtennisplatten wollen wir zurück", ergänzt ein anderes Mädchen. In den vergangenen Jahren hatte der Bezirk viele Spielgeräte abgebaut, weil man sie für morsch und kaputt erklärt hat. Einen Ersatz gibt es bis heute nicht. Die Kinder sind enttäuscht, weil sie auf die Geräte verzichten müssen. Die Eltern sind sauer, weil viele der Spielgeräte mit ihrer Hilfe und den Spenden des Fördervereins damals aufgestellt wurden. Die Schulleiterin ist verärgert, weil der Abbau der Spielgeräte ohne Absprache erfolgt ist, zuletzt im Sommer vergangenen Jahres. "Wir wussten davon nichts", sagt die Schulleiterin Elke Greiner. Jetzt protestiert auch sie. Der Grund: "Uns wurden für dieses Jahr vom Bezirk größere Spielgeräte versprochen." Dass das Problem bis zu den Sommerferien gelöst wird, glaubt sie nicht.

"Unsere Mittel aus der Grünflächenunterhaltung Schule sind derzeit so begrenzt, dass wir nur Gefahren abwehren können", sagt Schulstadträtin Beurich. Stolperfallen wie abstehende Wurzeln oder hochstehende Gehwegplatten im Schulhof werden entfernt. Geld für Spielgeräte gibt es nicht. "Ich hatte um das Geld dafür gekämpft", sagt Beurich und sieht den Finanzstadtrat und Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) in der Verantwortung. Denn der will nicht mehr Geld bereitstellen. Und sieht die Sache auch ein wenig anders.

Eigentlich hatte der Senat den Bezirken 25 Millionen Euro zuschießen wollen, weshalb auch in Lichtenberg dieses Geld verplant wurde. "Auf den Bezirk entfielen 1,9 Millionen Euro. Wir haben deshalb die Grünflächenunterhaltung Schule verdoppelt", sagt Bürgermeister Andreas Geisel (SPD). Mit diesem Budget wäre ein Kauf der Spielgeräte für die Grundschule in der Sandinostraße wohl gelungen. So wurden Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten wurden. Doch der Senat hat das Geld gestrichen - und der Bezirk strich dafür das Geld für die Spielgeräte. Geisel verweist jetzt deshalb auf einen anderen Haushaltstopf, der ebenfalls für die Anschaffung der Spielgeräte genutzt werden könnte. Die Hochbauunterhaltung im Bereich Schule wurde auf 8 Millionen Euro erhöht. "Der Bereich Schule ist frei, diesen Titel zu nutzen", so Geisel. Er sieht die Schulstadträtin Kerstin Beurich hier in der Verantwortung. "Sie muss Prioritäten setzen." Kerstin Beurich sieht die Prioritäten richtig gesetzt: "Dieses Budget wird für Schulsanierungen und die Sanierungen der Sportanlagen benötigt", sagt die Schulstadträtin. Sie will sich dafür einsetzen, dass die Grundschule am Wilhelmsberg im Jahr 2015 Geld für neue Spielgeräte bekommt.

Karolina Wrobel / KW
Kein Spaß ohne Spielgeräte: Die Grundschüler haben mit einer Kunstaktion protestiert. | Foto: Wrobel
Die Schulstadträtin Kerstin Beurich (SPD) nahm die Protest-Karten der Grundschüler entgegen. | Foto: Wrobel
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Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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