Raum-Zeit-Odyssee im Garten
Ausstellung im gesamten Bereich um das Mies van der Rohe Haus

Ursprünglich gebaut als Villa eines Fabrikantenehepaares war es später Garage für die Rote Armee, Abstelllager, Wohnhaus für Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, Wäscherei und Kantine: das Mies van der Rohe Haus am Obersee.

Auch im Jahr des 135. Geburtstags des bedeutenden Architekten zeigt das Haus an der Oberseestraße 60 neue Ausstellungen. Am 10. Oktober eröffnete eine Schau von Gregor Hildebrandt, die unter dem Titel „Im Sturz durch Raum und Zeit“ erstmals die ganze Weite des Außenraums um das Haus bespielt. Dabei werden die beiden gegenüberliegenden Ausstellungsräume des L-förmigen Mies van der Rohe Hauses als Positiv-Negativ-Raum aufgefasst und zueinander in Beziehung gesetzt. Eine über zwei Meter hohe Bauern-Schachfigur aus Bronze markiert den Gartenraum.

Gregor Hildebrandt, geboren 1974 in Bad Homburg, ist Professor für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München. Er lebt in Berlin, wo er auch sein Studio betreibt. Eine freie Assoziation auf „Raum-Zeit-Odyssee“, das diesjährige Thema des Mies van der Rohe Hauses, führte Gregor Hildebrandt zum Titel seiner Ausstellung.

Das auch nach seinen ersten Bewohnern als „Haus Lemke“ bekannte Gebäude wurde Anfang der 1930er-Jahre nach Plänen eines der renommiertesten Architekten der Moderne errichtet. Es ist das letzte Wohnhaus in Deutschland, das Ludwig Mies van der Rohe vor seiner Emigration 1938 in die USA entwarf. Der Verfechter des Prinzips „Weniger ist mehr“ gilt als einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts und war letzter Direktor des Bauhauses in Dessau und Berlin. Auch das Revolutionsdenkmal, das bis 1933 auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht erinnerte, gehört zu seinen Entwürfen. Mies van der Rohe entwarf das „Haus Lemke“ nach den Ideen des „Neuen Bauens“: funktionale Gestaltung, einfache Formen und schlichte Inneneinrichtung. Heute wird das Gebäude durch den gemeinnützigen Verein „Freunde und Förderer des Mies van der Rohe Hauses“ gepflegt und ist Ausstellungsort moderner Kunst.

Die Ausstellung ist bis zum 27. März dienstags bis sonntags 11 bis 17 Uhr, auch an Feiertagen, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Infos unter Telefon 97 00 06 18 und www.miesvanderrohehaus.de.

Autor:

Paul Stein aus Pankow

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