Gedenkstätte Hohenschönhausen verzeichnet weiter Besucherzuwachs
Mike Fröhnel ist einer der etwa 70 DDR-Zeitzeugen, die den Besuchern der Gedenkstätte in der Genslerstraße 66 bei Führungen schildern, wie sie die DDR-Diktatur erlebt haben. Schon im Alter von 17 Jahren geriet Fröhnel in Konflikt mit der SED. Mehrmals wurde er inhaftiert, auch in der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen. Was er und andere Insassen dort erlebt haben, scheint immer mehr Besucher zu interessieren. In den Hochzeiten zwischen März und Juni sowie September und November gibt es bis zu vier Führungen am Tag. So endete das vergangene Jahr erneut mit einem Besucherrekord.
Über 385.000 Menschen besuchten 2013 das ehemalige Stasi-Gefängnis, 15.000 mehr als noch im Vorjahr. Besonders geschichtsinteressiert zeigten sich Jugendliche, berichtet die Stiftung der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Mehr als 60 Prozent der Besucher im Jahr 2013 waren 18 Jahre oder jünger; viele kamen in der Gruppe und die meisten aus Bayern und Nordrhein-Westfalen. Auch die Zahl der ausländischen Gäste stieg erneut an, nämlich um zehn Prozent auf 74.000. Bei den Besuchern aus Berlin verzeichnet die Stiftung dagegen einen Rückgang um 16 Prozent.
Ein besonderer Anziehungspunkt ist aber nicht nur der geschichtsträchtige Ort selbst. Die im Oktober 2013 eröffnete Dauerausstellung "Gefangen in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Verfolgung 1945-1989" schauten sich inzwischen mehr als 20.000 Menschen an. Sie zeigt auf 700 Quadratmetern über 500 seltene Exponate. Die Erfahrungen der in Hohenschönhausen Inhaftierten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Um sie realisieren zu können, musste die Gedenkstätte zuvor umgebaut werden. Die Bundesregierung und das Land Berlin stellten dafür rund 16,2 Millionen Euro bereit.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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