A 100 wächst von Neukölln nach Alt-Treptow

Blick von der Sonnenallee-Brücke in Richtung Hotel Estrel. | Foto: Ralf Drescher
8Bilder
  • Blick von der Sonnenallee-Brücke in Richtung Hotel Estrel.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Silvia Möller

Alt-Treptow. Bis 2022 soll die A 100 Neukölln und Alt-Treptow auf gut drei Kilometer langem Weg verbinden. Auf der Baustelle wird derzeit tüchtig gebaut.

Beim Besuch Ende Juni zeigte das Thermometer 32 Grad im Schatten. Trotzdem sind rund 400 Bauleute im Einsatz. „Bei solchen Temperaturen werden aber bestimmte Arbeiten verschoben, zum Beispiel der Einbau von Frischbeton“, erläutert Arne Huhn vom Bereich Tiefbau der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Gearbeitet wird Montag bis Sonnabend jeweils von 6 bis 22 Uhr, weil das noch ohne Sondergenehmigung möglich ist. An diesem heißen Tag wird viel am Wasser gebaut. An mehreren Stellen in der Nähe des Neuköllner Hotels Estrel heben Bagger quasi unter Wasser die Baugruben aus. Der Aushub kommt in Container, aus denen das Wasser in Strömen in die Baugrube zurück läuft. „Der ausgehobene Boden wird auf Schadstoffe untersucht und dann entweder weiterverwendet, gereinigt oder in seltenen Fällen als Sondermüll deponiert“, berichtet Arne Huhn. Die 3,2 Kilometer des 16. Abschnitts der A 100 sind in sieben Baulose aufgeteilt. Es gibt fünf Hauptauftragnehmer, die rund 30 Nachunternehmer beschäftigen. Im Gegensatz zum Autobahnbau auf dem Land stoßen Planer und Bauingenieure mitten in Berlin auf viele Probleme. „Zwei S-Bahnen, zwei Bahntrassen und mehrere Stadtstraßen queren den Baustellenbereich. Das stellt uns natürlich vor besondere Herausforderungen“, erklärt Arne Huhn.

Einige der Lösungen berühren auch den Verkehr. So wurden die Sonnenallee und die Kiefholzstraße im Bereich der Baustelle verlegt. An der Sonnenallee-Brücke, die hier die künftige Autobahn überquert, wird sogar sonnabends gearbeitet. „Im Sommer 2017 bekommt die Sonnenallee die alte Verkehrsführung zurück“, verspricht Arne Huhn.

Für das 473 Millionen Euro teure Verkehrsvorhaben – bezahlt vom Bund – müssen rund eine Million Kubikmeter Erde unter Wasser und weitere 450 000 Kubikmeter im Trockenaushub bewegt werden. Für den Bau werden rund 55 000 Tonnen Stahl und 650 000 Kubikmeter Beton verbaut.

Wenn die Baugruben für die einzelnen Abschnitte ausgehoben sind, wird unter Wasser der Beton eingebracht. Damit die Grube später nicht auftreibt, bringen Taucher vor dem Abpumpen bis zu 14 Meter lange Stahlanker ein. Im Abstand von einem Meter wird so ein Riesennagel gesetzt. Erst dann wird das Wasser abgepumpt. Danach kommen die Eisenflechter und dann wird noch einmal betoniert.

Im Jahr 2022 soll alles fertig sein, dann kann man auf der Stadtautobahn bis zum Treptower Park durchfahren. Derzeit wird bereits der 17. Abschnitt zur Frankfurter Allee geplant. RD

Jeweils Mittwoch können sich Interessenten von 16 bis 18 Uhr im Infopunkt an der Sonnenallee 255 – Nähe Grenzallee – über das Bauvorhaben informieren.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 202× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 972× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 631× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.121× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.006× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.