Bauschäden an der Elsenbrücke
Eine Hälfte wurde gesperrt

Die Brückenhälfte mit den Fahrbahnen in Richtung Friedrichshain bleibt dicht. | Foto: Ralf Drescher
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  • Die Brückenhälfte mit den Fahrbahnen in Richtung Friedrichshain bleibt dicht.
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Am 31. August gegen 14 Uhr brach das Chaos los. Aus Sicherheitsgründen musste der nach Friedrichshain führende Teil der Elsenbrücke gesperrt werden. Die Autofahren in den umliegenden Straßen standen im Stau.

Bei einer Routinekontrolle war im Tragwerk der Brücke ein Riss entdeckt worden. Einsturzgefahr soll aber nach Angaben der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Betriebe nicht bestehen, Fußgänger und Radfahrer dürfen weiter passieren.

Da noch nicht klar ist, ob eine Reparatur möglich ist, und wie lange diese dauert, wurde vier Tage nach der Sperrung eine Behelfslösung eingerichtet. Mit jeweils zwei Spuren wird jetzt der Verkehr in beiden Richtungen über die zweite, baulich getrennte Brückenhälfte geleitet. Weil bisher jeweils drei Spuren zur Verfügung standen, ist in der Hauptverkehrszeit Stau vorprogrammiert. Wie die zuständige Senatsverwaltung für Verkehr, Umwelt und Klimaschutz mitteilte, laufen derzeit Untersuchungen zu Schadensursache und -umfang. Dazu seien umfangreiche Bauwerks- und Baustoffuntersuchungen nötig. Das Bauwerk würde momentan ständig beobachtet, der Riss habe sich aktuell aber nicht vergrößert. Im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses hatte die zuständige Senatorin Regine Günther inzwischen sogar einen möglichen Abriss der Brücke ins Gespräch gebracht. Bis Mitte September soll feststehen, ob die beschädigte Brücke repariert werden kann oder Abriss und Neubau nötig sind.

Die 1968 fertiggestellte Elsenbrücke war erst vor rund zehn Jahren für rund 4,1 Millionen Euro saniert worden. Ob das gestiegene Verkehrsaufkommen – inzwischen passieren pro Tag rund 50 000 Fahrzeuge die Spreequerung – zu stärkerem Verschleiß geführt hat, ist noch unklar. Auf einer Liste, die der Senat 2017 im Rahmen einer Anfrage von Abgeordnetenhausmitglied Katrin Vogel (CDU) aus Altglienicke zu maroden Berliner Brücken erstellt hatte, taucht die Elsenbrücke übrigens nicht auf. Dafür sind weitere Brücken in Treptow-Köpenick aufgelistet, die nur mit „befriedigend“, „ausreichend“ oder „nicht ausreichend“ bewertet werden.

Dazu zählten im Februar 2017 die Neue Fahlenbergbrücke (ausreichend), die Salvador-Allende-Brücke (nicht ausreichend, derzeit Arbeiten am Neubau), die Lange Brücke (befriedigend), die Behelfsbrücke neben der Langen Brücke (ausreichend) und die Brücke an der Wuhlheide (nicht ausreichend). An letzterer, die den wichtigen Knoten Treskowallee/An der Wuhlheide entlasten soll, waren im September 2016 Reparaturarbeiten durchgeführt worden. Weil kurz danach Schäden an zwei Lagersockeln entdeckt wurden, ist sie seit Dezember 2016 für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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