Zitterpartie um das Museum Altglienicke

Ingo Drews mit dem Trikot des früheren Union-Spielers Torsten Mattuschka, der jetzt bei VSG Altglienicke aufläuft. | Foto: Ralf Drescher
6Bilder
  • Ingo Drews mit dem Trikot des früheren Union-Spielers Torsten Mattuschka, der jetzt bei VSG Altglienicke aufläuft.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Seit 2006 gibt es das Heimatmuseum Altglienicke. Einmal im Monat öffnen die Ehrenamtlichen vom örtlichen Bürgerverein ihre Türen und zeigen Besucher Dokumente und Sachzeugen der Ortsgeschichte. Damit könnte bald Schluss sein.

„Ich habe mit Interesse den Beitrag über verschwundene Museen im Bezirk in der Berliner Woche gelesen. Und ich befürchte, unser Museum gehört bald dazu“, sagt Ingo Drews vom Bürgerverein Altglienicke. Dann legt er das Kassenbuch des Vereins vor. Der Bezirk stellt die Räume im Bürgerhaus Altglienicke zwar kostenlos zur Verfügung, aber der Verein muss für die Betriebskosten aufkommen. Und die betragen pro Monat 117 Euro. Der Eintritt ins Museum ist frei, an einem Besuchertag landen leider nur fünf bis zehn Euro in der Spendenkasse. „Wenn wir Eintritt nehmen, kommen aber noch weniger“, fürchtet Ingo Drews.

Vor Jahren hatten Sponsoren, darunter die Berliner Sparkasse und die örtliche Wohnungsbaugenossenschaft, die Betriebskosten übernommen. In dieser Zeit hatte der kleine Verein mit seinen 25 Mitgliedern keine Probleme, die Zukunft des Museums zu sichern.

„Es geht aber nicht, dass die Hälfte unser Mitgliedsbeiträge jedes Jahr für den Unterhalt ausgegeben wird. Wir müssen noch einmal versuchen, Sponsoren zu finden. Ich werde jetzt örtliche Unternehmer ansprechen. Vielleicht kommen wir auch mit einer Flächenpatenschaft weiter, bei der einzelne Altglienicker ein Jahr lang die Betriebskosten für einen Quadratmeter Museumsfläche übernehmen“, sagt Joachim Schmidt, der Vorsitzende des Bürgervereins.

Denn die Türen des Museums für immer zu schließen und die Exponate zu verschenken oder im Internet zu versteigern, kommt für die Ehrenamtlichen eigentlich nicht in Frage. Gehören doch zu den Ausstellungsstücken originale Ladeneinrichtungen früherer Altglienicker Kaufleute und ein echtes Stück eines Spionagetunnels, den die CIA 1955 bis zu einem Telefonkabel unter der Schönefelder Chaussee buddelte, um Gespräche der sowjetischen Besatzer abzuhören. Als 1990 die nun funktionslose Sektorengrenze zum Neuköllner Ortsteil Rudow abgebaut wurde, sicherten sich Vereinsmitglieder Verbotsschilder aus dem Sperrgebiet.

Geöffnet ist das Altglienicke Museum im Bürgerhaus, Ortolfstraße 182, immer am letzten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Wer helfen will, Kontakt über: www.altglienicke24.de

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 1.257× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.372× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 2.322× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 2.280× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.