Beschmierte Schule - Bezirk lässt Graffiti nur sporadisch beseitigen
Baumschulenweg. Eigentlich sind die Volkshochschule des Bezirks und die Kirche Zum Vaterhaus ein Gebäudeensemble. Allerdings gehören beide Teile verschiedenen Eigentümern.
Und das sieht man auch. Das Gotteshaus steht fast ohne Schmierereien an den Fassaden da. Ein paar Meter weiter am bezirklichen Schulgebäude sind beim Ortstermin Ende Juni sogar die Fensterbänke und Scheiben mehrerer Räume im Erdgeschoss beschmiert. „Unsere Dienstgebäudeverwaltung hat inzwischen eine Firma mit der Beseitigung der Schmierereien beauftragt“, teilt Bürgermeister Oliver Igel auf Nachfrage mit. Auf die Beseitigung der Graffitizüge an der Fassade verzichtet der Bezirk jedoch seit Jahren. Der vorhandene Fassadenputz ist nach seinen Angaben so marode, dass er eine nachhaltige Graffitientfernung nicht überstehen würde. „Vorher müsste eine Putzsanierung durchgeführt werden“, erklärt der Bürgermeister weiter.
Bei der evangelischen Gemeinde auf der anderen Seite des Gebäudekomplexes sieht man das anders. „Unser Hausmeister greift einmal pro Woche zu Eimer und Bürste. Er schrubbt die Schmierereien weg. Die Polizei empfiehlt ja sogar eine sofortige Graffitibeseitigung“, sagt der zuständige Pfarrer Reinhard Kähler.
Doch das werden sich weder die weltliche noch die christliche Macht auf Dauer leisten können. Der Gebäudekomplex aus Schule und Gotteshaus entstand 1911/1912 nach Plänen der Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth, die auch das Treptower Rathaus errichtet haben. Die Beseitigung von Schmierereien an Dienstgebäuden kommt dem Bezirk teuer zu stehen. Im vorigen Jahr mussten dafür 10 649 Euro aufgewendet werden. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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