Spreepark soll 2020 teilweise zugänglich sein

Viele Anwohner waren bei der dritten öffentlichen Dialogveranstaltung dabei. Es gab vereinzelt Kritik, aber auch viel Beifall. | Foto: Philipp Hartmann
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Es ist kein Platz mehr frei im BVV-Saal im Rathaus Treptow. Wie ist es mit dem seit 2002 brachliegenden Spreepark weitergeht, stößt auf großes Interesse. Auf einer Dialogveranstaltung am 30. November stellte das Planungsteam sein Konzept vor, das gleich eine ganze Palette an Ideen bereithält.

Der Spreepark, so sieht es der Rahmenplan vor, soll zu einem Kulturpark mit Veranstaltungen aller Art werden. Die Geschichte des Ortes, der 2014 vom Land Berlin zurückgekauft wurde, soll dabei nicht in Vergessenheit geraten. Die alten Fahrgeschäfte, die längst verrostet und zugewachsen sind, sollen als Dekoration erhalten bleiben.

Das Riesenrad soll als Markenzeichen des Spreeparks sogar wieder in Betrieb gehen. Seit Anfang des Jahres wurden dafür umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Das Planungsbüro kam zu dem Ergebnis, dass die Grundkonstruktion nach wie vor in einem sehr guten Zustand sei. Um nach 15 Jahren wieder Gäste im Riesenrad aufnehmen zu können, müsse jedoch das Steuerungs- und Antriebssystem komplett erneuert werden. Außerdem seien ein Drittel der 40 Gondeln stark beschädigt und müssten daher ausgetauscht werden. Die Planer wollen nun ein Betreiberkonzept vorlegen und die Wirtschaftlichkeit überprüfen lassen.

Bei dem historischen Eierhäuschen ist dies bereits geschehen. Seit 2015 wird das ehemalige Ausflugslokal saniert. Dort soll auch nach Fertigstellung wieder Gastronomie betrieben werden. Im Dachgeschoss sollen Künstler, die im Spreepark an größeren Projekten arbeiten, dann für mehrere Monate wohnen können. Im Außenbereich sind ein Biergarten und ein neuer Bootssteg angedacht. Weitere Ideen im Rahmenplan sehen ein Rundum-Kino, das die Geschichte des Spreeparks erzählt, ein neues Wegesystem und eine bessere Erreichbarkeit via Leihräder und Carsharing vor. Auch die historische Parkbahn könnte wieder in Betrieb genommen werden.

Was sich die landeseigene Grün Berlin GmbH und die Landschafts- und Architekturplaner der SWUP GmbH überlegt haben, könnte den Spreepark wieder zu einer Attraktion für Berlin machen. Das kostet jedoch auch eine Menge Geld, wie Grün-Berlin-Geschäftsführer Christoph Schmidt zugibt. Etwa 20 Millionen Euro sollen aus dem SIWA-Programm („Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt“) kommen, um die rund 100 Gebäude wiederzubeleben oder abzureißen. Um die laufenden Betriebskosten des fertiggestellten Spreeparks aufbringen zu können, müssen zudem eine Anmeldung für den Doppelhaushalt 2020/21 des Senats erfolgen, so Schmidt. Des Weiteren verfüge man aktuell über ein Jahresbudget von 800 000 Euro.

In zwei bis zweieinhalb Jahren könnten, so die vorsichtige Planung, erste Teile des Parks auf Grundlage des jetzigen Rahmenplans wieder eröffnen. Bis er einmal so aussieht, wie es sich das Planungsteam unter Einbeziehung zahlreicher Bürgerwünsche überlegt hat, dürften laut Christoph Schmidt jedoch noch etwa fünf bis acht Jahre vergehen.

Eine Aufgabe wurde bereits in Angriff genommen. In der Nähe der Dinosaurierfiguren ist der Boden seit vielen Jahrzehnten durch den gefährlichen Giftstoff Arsen verseucht. Eine Spezialfirma muss den Boden daher komplett ausheben und dafür auch einige Bäume abholzen. Die Arbeiten werden bis Ende Januar dauern.

Viele Anwohner waren bei der dritten öffentlichen Dialogveranstaltung dabei. Es gab vereinzelt Kritik, aber auch viel Beifall. | Foto: Philipp Hartmann
Christoph Schmidt, Geschäftsführer von Grün Berlin, neben dem Entwurf des geplanten neuen Spreeparks. | Foto: Philipp Hartmann
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Philipp Hartmann aus Köpenick

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