Wohnraum durch Aufstockung
Zwei bis drei Etagen auf WBS-70-Bauen aufgesetzt, weitere sind geplant
Wohnungen werden dringend benötigt. Aber große Baupotenzialflächen sind Mangelwaren. Deshalb fordern immer mehr Politiker, in die Höhe zu bauen.
Dabei rücken aber nicht nur Neubauvorhaben in den Fokus. Auch Aufstockung ist seit Jahren ein Thema. Auf Anregung des Senats beschäftigt sich die Howoge seit geraumer Zeit damit. In Modellprojekten sammelt sie Erfahrungen, die auch von anderen Wohnungsbaugesellschaften genutzt werden könnten. Zwei Dachaufstockungen konnte die Howoge 2022 bereits beenden. Zum einen entstanden an der Seefelder Straße 34-46 in Alt-Hohenschönhausen in zwei aufgestockten Etagen 28 Wohnungen. Zum anderen wurden an der Franz-Schmidt-Straße 11-17 im Ortsteil Buch 22 Wohnungen auf drei Etagen aufgestockt, in beiden Fällen auf Blöcken der Plattenbau-Serie WBS 70. Die Etagen entstanden in überwiegender Holzbauweise.
Allerdings waren die Bestandsmieter alles andere als begeistert. Sie mussten viele Unannehmlichkeiten, unter anderem Staub- und Lärmbelästigungen, den Wegfall von Parkplätzen oder leerzuräumende Keller hinnehmen. Denn die Fundamente mussten aus Gründen der Statik verstärkt werden und Parkplätze wurden für Baustelleneinrichtungen benötigt. Ulrich Schiller, Geschäftsführer der Howoge, berichtete bei einer Besichtigung in Buch, dass es sich um ein Modellprojekt im wahrsten Sinne handelte. „Nicht alles lief reibungslos. Wir lernten dabei aber vieles hinzu“, sagte er. „Unser Ziel ist es auf jeden Fall, viel schneller zu werden.“
Es wird eingeschätzt, dass es allein im Bestand der Howoge ein Potenzial von bis zu 2000 Wohnungen gibt, die so entstehen könnten. Wie es weitergeht, erfragte deshalb Abgeordnetenhausmitglied Johannes Kraft (CDU) vom Senat. Christian Gaebler (SPD), Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, teilte ihm mit, das bereits weitere Projekte von der Howoge auch im Bezirk geplant sind: Huronseestraße 76-82 in Friedrichsfelde sowie Barther Straße 70-76/Borner Straße 2-28/Dierhagener Straße 5-27 in Neu-Hohenschönhausen.
Ob die Vorhaben umgesetzt werden, hänge von einem positiven Bauvorbescheid beziehungsweise einer Baugenehmigung ab, so Gaebler. Der Antrag befinde sich derzeit im Widerspruchsverfahren, das heißt, es gab zunächst keine Genehmigung.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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