Die Gesundheit die Kinder im Blick
Pilotprojekt mit drei Gesundheitsfachkräften startet an sechs Schulen im Bezirk

Anna Kathrin Kootz (3.v.l.), Mandy Kubisch (Mitte) und Anna Romberg (2.v.r.) sind die neuen Schulgesundheitsfachkräfte. Begrüßt wurden sie von Dr. Sandra Born (links), Bürgermeister Michael Grunst, Gesundheitsstadträtin Camilla Schuler (3.v.r.) und Martina Müller, die für die fachliche Steuerung zuständig ist. | Foto:  Bernd Wähner
  • Anna Kathrin Kootz (3.v.l.), Mandy Kubisch (Mitte) und Anna Romberg (2.v.r.) sind die neuen Schulgesundheitsfachkräfte. Begrüßt wurden sie von Dr. Sandra Born (links), Bürgermeister Michael Grunst, Gesundheitsstadträtin Camilla Schuler (3.v.r.) und Martina Müller, die für die fachliche Steuerung zuständig ist.
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Im Bezirk ist das Pilotprojekt „Schulgesundheitsfachkräfte“ gestartet. Anna Romberg, Mandy Kubisch und Anna Kathrin Kootz sind an jeweils zwei Schulen im Einsatz, um sich bei Bedarf um die Gesundheit von Schülern zu kümmern und die Gesundheitsförderung zu unterstützen.

Das Pilotprojekt ist auf die Kinderarmutsstrategie des Bezirks zurückzuführen. Derzeit wächst etwa ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Armut auf, berichtet Dr. Sandra Born, die im Bezirk für die fachliche Steuerung im Bereich Kinderarmutsprävention zuständig ist. Aus der Armut heraus entstehen gesundheitliche Probleme. Dazu gehören psychische ebenso wie zahnmedizinische Erkrankungen.

„Unsere wichtigste Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Kinder sicher aufwachsen“, sagt Gesundheitsstadträtin Camilla Schuler (Die Linke). Deshalb wurde seit 2019 eine Kinderarmutspräventionsstrategie entwickelt. Ein Bestandteil ist das Thema „Armut und Gesundheit“. Bei der Überlegung, wo Kinder, Jugendliche und Familien am besten zu erreichen sind, war schnell klar, dass das in den Schulen ist.

Von dieser Erkenntnis ausgehend wurde im Januar 2020 eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die sich mit Möglichkeiten des Einsatzes von Schulgesundheitsfachkräften befasst. Dafür war unter anderem ein Berufsbild zu entwickeln. Klar umrissen werden musste, welche Aufgaben eine solche Fachkraft zu übernehmen hat und welche Voraussetzungen für eine Einstellung erfüllt sein müssen. Die drei nun eingestellten Fachfrauen haben eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin beziehungsweise Krankenschwester. Sie haben alle bereits mit Kinder gearbeitet, mindestens drei Jahre Berufserfahrung beziehungsweise auch Gesundheitsmanagement studiert.

Sie kümmern sich unter anderem um die Akutversorgung von Kindern bei gesundheitlichen Problemen. Sie unterstützen Schüler mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. Bei Bedarf beraten sie Schüler und Eltern bei Fragen zum Thema Gesundheit. Außerdem sind sie Ansprech- und Vertrauensperson, wenn Schüler gesundheitliche Auffälligkeiten feststellen. Des Weiteren übernehmen sie Lotsenfunktion, wenn Schüler oder Eltern Ansprechpartner für Gesundheitsthemen suchen, und leisten auch Netzwerkarbeit innerhalb- und außerhalb der Schulen.

Für die Pilotphase wurden sechs Schulen ausgewählt, die sich von Nord bis Süd über den Bezirk verteilen. Anna Romberg ist für die Grundschule am Wilhelmsberg sowie die Gutenberg-Oberschule zuständig. Mandy Kubisch kümmert sich um die Matibi-Grundschule und die Fritz-Reuter-Oberschule. Die Grundschule am Roederplatz und die Hans-Rosenthal-Grundschule sind die Einsatzorte von Anna Kathrin Kootz. Das Bezirksamt schloss eine Kooperationsvereinbarung mit dem Sana Klinikum ab. Dort finden die Frauen bei fachlichen Fragen Ansprechpartner und bei Bedarf werden auch Weiterbildungen angeboten.

Die Fachkräfte sollen in ihren Schulen Räume bekommen, in denen sie perspektivisch auch Sprechstunden anbieten können. Im Gesamtbudget in Höhe von 350 000 Euro ist auch die Ausstattung dafür enthalten. Rechtssicher zu klären ist noch, wie die Einverständniserklärung der Eltern zu gestalten ist, mit der diese erlauben, dass ihre Kinder Angebote der Schulgesundheitsfachkräfte nutzen dürfen.

Das Projekt wird aus dem Bezirkshaushalt finanziert. Es läuft bis Ende 2023 und wird dann evaluiert. Das Ziel ist, es auf den gesamten Bezirk auszuweiten.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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