Piktogramme laden zum Besuch ein
Projekt für Vielfalt will Zugewanderte auf Bibliotheken aufmerksam machen

Die Leiterin des Amts für Weiterbildung und Kultur, Daniela Bell, und Bürgermeister Michael Grunst zeigen mit Marula Di Como und Florencia Young vom Kollektiv Migrantas Ergebnisses des Projekts. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Die Leiterin des Amts für Weiterbildung und Kultur, Daniela Bell, und Bürgermeister Michael Grunst zeigen mit Marula Di Como und Florencia Young vom Kollektiv Migrantas Ergebnisses des Projekts.
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„Unsere Bibliotheken = Unsere Vielfalt“ heißt ein Projekt, das in den vergangenen Monaten in und mit drei Stadtteilbibliotheken des Bezirks stattfand.

Von den rund 300 000 Einwohnern Lichtenbergs sind etwa 90 000 Zugewanderte aus über 100 Ländern, berichtet Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke). Diese sollen auch die Stadtteilbibliotheken nutzen. Aber viele wissen gar nicht, dass es sie gibt, wo sie sich befinden und welche Angebote sie machen. Moderne Bibliotheken wie die in Lichtenberg verstehen sich als Bibliotheken der Dinge, in denen auch technische Geräte und sogar Werkzeuge von jedermann ausgeliehen werden können. Und außerdem sind sie Treffpunkte, an denen sich Zugewanderte in ihrer Community treffen können.

Die Bibliotheken sind bestrebt, auch spezielle Angebote zu machen. Doch was wünschen sich die Menschen, die aus anderen Ländern nach Lichtenberg kamen, von einer Bibliothek? Was erwarten sie? Wie können Bibliotheken für sie und damit auch für alle in Lichtenberg wohnen zu Orten der Vielfalt werden?

Um diese Fragen ging es im Projekt „Unsere Bibliotheken = Unsere Vielfalt“ des Vereins Kollektiv Migrantas, das von der Wohnungsbaugesellschaft Howoge gefördert und in diesem Jahr mit Partnern aus unterschiedlichen Migranten-Organisationen und Bibliotheksmiterbeitern durchgeführt wurde.

Solche Plakate sind derzeit auch im Straßenbild zu entdecken.  | Foto: Bernd Wähner
  • Solche Plakate sind derzeit auch im Straßenbild zu entdecken.
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„In internen sowie in öffentlichen Workshops wurde zunächst über die gegenseitige Wahrnehmung sowie konkrete Kooperationsmöglichkeiten nachgedacht“, berichtet Florencia Young von Migrantas. „Die Mitarbeitenden der Bibliotheken und die Vertreter der Migrantenorganisationen haben sich über individuelle Erfahrungen, Bedürfnisse und Wünsche zum Thema Bibliothek und Vielfalt ausgetauscht und ihre Visionen in einfachen Zeichnungen festgehalten.“

Daraus entwickelte das Kollektiv Migrantas universelle Piktogramme zum Thema „Bibliothek und Vielfalt“. Es entstanden 15 farbenfrohe Motive. Die stellen die Bibliotheken zum Beispiel als Orte vor, die für alle offen sind oder auch als Orte des Austauschs. Mit den Piktogrammen wurden unter anderem Plakate gestaltet. Diese sind seit einigen Tagen im Straßenbild an Litfaßsäulen und auf Plakatwänden zu sehen. Sie weisen auf das Potenzial der Stadtbibliotheken für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund hin. Des Weiteren wurden Postkarten und Taschen bedruckt.

Seit dem Sommer finden auch gemeinsame Veranstaltungen mit Migranten und schon lange hier Lebenden statt. Dazu gehörte ein Legorobotik-Kurs für ukrainische gemeinsam mit deutschen Kindern, ein multikultureller Kalligraphie-Workshop sowie Lesungen auf Farsi, Dari oder Vietnamesisch. Musik, Tanz und Instrumente aus Afrika und Vietnam standen ebenso auf dem Programm einer Veranstaltung wie ein Workshop zu feministischen Ideologien von Migrantinnen.

An Aktionstischen in den Stadtteilbibliotheken können Lichtenberger bis zum Jahresende ihre persönliche Widmung zum Thema „Zusammenleben“ auf Lesezeichen-Vorlagen schreiben. Diese Botschaften werden dann in den Bücher-Bestand der Bibliothek eingelegt, wo sie bei der nächsten Ausleihe zufällig gefunden werden können.

Nähere Informationen zum Projekt finden sich auf https://bwurl.de/18jr.

Die Leiterin des Amts für Weiterbildung und Kultur, Daniela Bell, und Bürgermeister Michael Grunst zeigen mit Marula Di Como und Florencia Young vom Kollektiv Migrantas Ergebnisses des Projekts. | Foto:  Bernd Wähner
Solche Plakate sind derzeit auch im Straßenbild zu entdecken.  | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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