Wo und wie sich Lichtenberger engagieren
Martin Schaefer war als neuer Bürgermeister im Bezirk unterwegs

Martin Schaefer ließ sich von Jörg Schäpe und Philipp Hentze vom Kinderhaus im Beisein von Karsten Dietrich (von links) erklären, wie Kinder und Jugendliche bei der Gestaltung des Gartens mitwirken. | Foto:  Bernd Wähner
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Die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk, der soziale Zusammenhalt und ehrenamtliches Engagement gehören zu den wichtigen Themen, auf die sich der neue Bürgermeister Martin Schaefer (CDU) fokussieren wird.

Deshalb stattete er seine ersten Besuche auch dem Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg, dem Kinderhaus „Janusz Korczak“ sowie der Oskar Freiwilligenagentur ab. Als Bürgermeister ist Martin Schaefer auch für die Wirtschaftsförderung zuständig. Deshalb ist ihm die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftskreis wichtig. Dieser entstanden 1994 auf Initiative von Händlern und Gewerbetreibenden aus der Konrad-Wolf-Straße in Alt-Hohenschönhausen.

Wichtiger Partner für das Bezirksamt

Was 1994 als Initiative zur Sicherung von Handel und Gewerbe in der der Konrad-Wolf-Straße in Alt-Hohenschönhausen begann, ist inzwischen zu einem aktiven Zusammenschluss kleiner, mittelständischer und großer Unternehmen aus dem gesamten Bezirk gewachsen. Nicht zuletzt deshalb ist der Wirtschaftskreis für das Bezirksamt ein wichtiger Partner, wenn es um die Entwicklung geht. Seit 2017 ist die Zusammenarbeit auch über eine Kooperationsvereinbarung geregelt. Näheres zum Wirtschaftskreis ist auf www.wkhl-berlin.de/ zu erfahren.

Mit seiner Kinder- und Jugendstiftung fördert der Wirtschaftskreis seit vielen Jahren das Kinderhaus Berlin-Mark Brandenburg in Alt-Hohenschönhausen, berichtet der Vorstandsvorsitzende Karsten Dietrich. Die Stiftung würde gern weitere Projekte, wie den Kinder- und Jugendhilfeverbund „Janusz Korczak“ bei kleineren Anschaffungen mit Spenden unterstützen. Deshalb besuchte Dietrich mit Martin Schaefer an dessen ersten Arbeitstag als Bürgermeister das Kinderhaus an der Erich-Kurz-Straße 4a in Friedrichsfelde.

Träger des Kinder- und Jugendhilfeverbunds ist das EJF (Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk). Im Haus werden zurzeit acht Gruppen betreut, in denen Kinder- und Jugendliche leben, die entweder Waisen sind oder aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Familien leben können. Außerdem gehören zum Kinder- und Jugendhilfeverbund „Janusz Korczak“ fünf sogenannte Außengruppen, berichtet Verbundleiter Jörg Schäpe. Insgesamt rund 120 Kollegen kümmern sich um Kinder, Jugendliche sowie ambulant um etwa 50 Familien im Bezirk Lichtenberg.

Digitale Technik durch Spenden

Bei seinem Besuch interessierte sich Martin Schaefer vor allem auch dafür, wie der Verbund durch die Zeit der Corona-Pandemie kam und welche Auswirkungen bis heute zu spüren sind. Kitas konnten in der Pandemie schließen, Schulen konnten Homeschooling anbieten, aber das Kinderhaus musste rund um die Uhr Betreuung anbieten, berichtet Jörg Schäpe. Immer wieder neue Hygieneregelungen machten den Alltag im Haus nicht einfach.

Außerdem mussten zum Beispiel die Internetleitungen so verstärkt werden, dass Bewohner überhaupt am Homeschooling teilnehmen konnten. Und natürlich musste entsprechende digitale Technik besorgt werden. Das gelang glücklicherweise über Spenden, berichtet der Verbundleiter. Allerdings sei jetzt auch zu spüren, „dass die Batterien bei Kolleginnen und Kollegen oft leer“ sind. Deshalb versuche man inzwischen mit teamstärkenden Aktionen wieder zur Normalität zurückzukommen. Dass der Verbund relativ gut durch die Krisenzeit kam, liege auch an Unterstützung aus der Bevölkerung, berichtet Jörg Schäpe. Das zeuge von sozialem Zusammenhalt im Bezirk. Näheres zum Kinder- und Jugendhilfeverbund ist auf https://bwurl.de/196h zu erfahren.

Wie sich Menschen im Bezirk für andere ehrenamtlich engagieren, erfuhren Martin Schaefer und Karsten Dietrich dann bei ihrem Besuch in der Oskar Freiwilligenagentur an der Weitlingstraße 89. Seit sechs Jahren bringt das Team um Peter Wagenknecht, dem Leiter der Agentur, Menschen, die sich engagieren möchten mit Einrichtungen, Vereinen oder Projekten zusammen.

Als die Freiwilligenagentur Lichtenberg an den Start ging, lag vor ihr viel Aufbau- und Vernetzungsarbeit. Schaut man aber auf das, was in dieser Zeit, inklusive drei Jahren Pandemie, erreicht wurde, kann man nur den Hut ziehen. Inzwischen umfasst das Team sechs festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 30 zuverlässige Freiwillige. Neben dem Standort an der Weitlingstraße konnte am Storchenhof-Center an der Hauptstraße 9 ein zweiter Standort im Norden Lichtenbergs eröffnet werden.

Über 260 Angebote

Im Laufe der Jahre sind unterschiedliche Engagementbereiche und Projekte entwickelt worden, um Menschen aus allen Generationen und mit unterschiedlichen Voraussetzungen ein ehrenamtliches Engagement zu ermöglichen. Dazu zählen „Das junge Engagement“ und „Digitales Engagement“. Aktuell stehen 263 Angebote in 16 Betätigungskomplexen in einer Datenbank zur Verfügung.

Die Motive, warum sich Menschen ehrenamtlich engagieren, sind sehr vielfältig, erfuhr Martin Schaefer von einigen Freiwilligen beim seinem Besuch. Ältere wollten im Ruhestand weiter aktiv bleiben. Jüngere wollen praktische Erfahrungen sammeln. Wieder andere brauchen einfach Menschen um sich herum, um sich wohl zu fühlen. Ihnen allen dankte Martin Schaefer namens des Bezirksamts. Infos zur Oskar Freiwilligenagentur Lichtenberg auf https://oskar.berlin.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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