Großteil der Pumpen defekt
Berliner Wasserbetriebe entwickeln Konzept und schlagen Neuköllner Pilotvorhaben vor

Nicht einmal jede dritte Straßenpumpe an Neuköllns Straßen funktioniert. | Foto: Schilp
  • Nicht einmal jede dritte Straßenpumpe an Neuköllns Straßen funktioniert.
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Einige sind ganz schlicht gehalten, andere wahre Prachtstücke in Grün. Doch viele Wasserpumpen an den Straßen sind defekt. In Neukölln sieht es besonders schlimm aus. Deshalb wollen die Wasserbetriebe dort ein Pilotprojekt starten.

Im Bezirk funktionieren laut Stefan Tidow, Staatssekretär bei der Umweltsenatorin, nur 75 der 217 der Notbrunnen. Notbrunnen heißen die, weil sie dem Katastrophenschutz dienen. 173 Neuköllner Pumpen befinden sich in Landeshand, für den Rest ist der Bund verantwortlich. Sie alle in Ordnung zu bringen, würde 1,2 Millionen Euro kosten.

Schon seit Längerem fordert der Neuköllner Abgeordnete Georg Kössler (Bündnis 90/Die Grünen), die Pumpen zu reparieren. Gerade angesichts der Hitzewellen müsse unkompliziert Wasser zum Bäumegießen gezapft werden können, sagt er. Er schlägt außerdem vor, die Reparatur in die Hände der Berliner Wasserbetriebe (BWB) zu legen. Bisher haben sich Senat und Bezirk diese Aufgabe geteilt. Kösslers Antrag hat im Umweltausschuss eine Mehrheit gefunden, einen Beschluss des Abgeordnetenhauses gibt es noch nicht. Eine Übernahme der Pumpen werde seit Jahren diskutiert, so Astrid Hakenesch-Rump, Sprecherin bei den Wasserbetrieben. „Im ersten Quartal 2021 wurden wir dann von der Senatsumweltverwaltung beauftragt, ein Konzept vorzulegen. Es ist aber noch nicht absehbar, ob und wann wir tätig werden.“

Die BWB haben angeregt, in Neukölln ein Pilotvorhaben auf den Weg zu bringen. Es sieht vor, im kommenden Jahr eine Bestandsaufnahme der 109 nicht betriebsfähigen Landes-Brunnen zu machen. Danach sollen 50 ausgewählt werden: 20 Anlagen mit defekten Pumpwerk, 20 mit defekten Gusskörper und zehn neu zu bohrende. Ende 2023 könnten diese wieder funktionieren – und als Vorbild für das Vorgehen in den anderen Bezirken dienen. Immer vorausgesetzt, das Land Berlin überträgt die Verantwortung tatsächlich den BWB.

So lange möchte aber nicht jeder warten. „Die Neuköllner können sich an das Bezirksamt oder mich wenden, wenn ihr Brunnen vor der Haustür defekt ist und sie sich eine schnelle Reparatur wünschen“, so Kössler. Es sei wichtig, dass die Pumpen dort Wasser führten, wo aktive Bürger sie auch nutzten. Kössler ist per E-Mail buero3.koessler@gruene-fraktion.berlin zu erreichen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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