Park für heimatlose Skulpturen: Pankow: Die Zukunft der Künstlergruppe KEP ist weiterhin ungewiss

Christian Badel (links) und Raimund Schucht gehören zur Künstlergruppe KEP KunstEtagenPankow. Die beiden stehen in der Open-air-Ausstellung „Park für heimatlose Skulpturen“ vor dem Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade. | Foto: Bernd Wähner
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  • Christian Badel (links) und Raimund Schucht gehören zur Künstlergruppe KEP KunstEtagenPankow. Die beiden stehen in der Open-air-Ausstellung „Park für heimatlose Skulpturen“ vor dem Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade.
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von Bernd Wähner

Vor dem Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade 149-152 ist eine ungewöhnliche Open-Air-Ausstellung zu besichtigen: der „Park für heimatlose Skulpturen“.

Die Idee für diese künstlerische Inszenierung hatte Raimund Schucht. Der Maler, Szenograph und Bühnenbildner ist Mitglied in der Künstlergruppe KEP KunstEtagenPankow. Die Künstler dieser Gruppe hatten bis Ende 2019 ihre Arbeitsräume in einem Atelierhaus an der Pestalozzistraße. Weil der dortige private Eigentümer das Gebäude saniert und umbaut, fanden die Künstler Anfang 2020 befristetes Asyl im Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade. Ihr Ziel ist es, mit Unterstützung von Senat und Bezirk eine neue Immobilie zu finden, in der sie ihre Ateliers dauerhaft einrichten und weiter als Künstlergruppe zusammenbleiben können.

Ende 2020 sollten die Künstler ihre Ateliers an der Prenzlauer Promenade räumen, weil ihr Nutzungsvertrag auslief. Zuvor wollten sie allerdings im November in einer Werkschau aktuelle Arbeiten präsentieren. „Doch dann kam der Lockdown, sodass wir niemanden in unsere Ateliers lassen könnten“, berichtet Grafiker Christian Badel, einer der engagierten Künstler der KEP. „Ich hatte dann die Idee: Wenn niemand zu uns ins Haus kommen darf, präsentieren wir Kunst in der Grünfläche vor dem Haus“, berichtet Raimund Schucht.

Die Ateliersituation der Künstler der KEP inspirierte ihn zusätzlich zur Inszenierung „Park für heimatlose Skulpturen“. „Wir Künstler leben davon, dass unsere Kunst wahrgenommen wird“, sagt er. „Kunst ist im Grunde heimatlos, wenn sie nicht sichtbar beziehungsweise zugänglich ist.“ Deshalb schuf er mit seiner Inszenierung vor dem Atelierhaus eine Möglichkeit, Kunstwerke einem breiten Publikum zu präsentieren.

Nach bescheidenen Anfängen vor einigen Monaten entwickelte sich der Park vor dem Haus inzwischen zu einem Dialog- und Kommunikationsraum außerhalb der konventionellen Kunsträume. Zum einen sind die Skulpturen Wind und Wetter ausgesetzt. So können Betrachter den Transformationsprozess unter den Witterungseinflüssen miterleben. Zum anderen findet auch ein Dialog mit den Betrachtern statt. Passanten diskutieren mit einzelnen Künstlern. Andere kommentieren die Kunstwerke mit Farbe oder sogar mit einer Einritzung in Rasenkantensteine. Christian Badel stellte im Park einen Sockel auf. Auf diesen stellen Künstlerinnen und Künstler immer wieder kleine Skulpturen auf. Manche wird von Betrachtern mitgenommen. Doch das ist alles gewollt. Die Park-Szenerie lebt von Aktion und Interaktion mit dem Publikum.

Zurzeit sind Arbeiten von zehn Künstlern auf der Fläche zu sehen. Um den Park zu einem öffentlichen Raum zu machen, wurde er inzwischen in Google Maps angegeben. „Das war ein großer Erfolg. Bis jetzt haben wir 10 000 Aufrufe“, berichtet Schucht. Zu finden ist der Park über https://bwurl.de/16n2. Außerdem ist „Park für heimatlose Skulpturen“ in diesem Jahr Bestandteil des artwalks im Rahmen des Pankower Kunstfestivals artspring. Mehr zu den Aktionen der KEP im Rahmen des bis zum 6. Juni laufenden Kunstfestivals ist auf www.kunstetagenpankow.com und www.artspring.berlin zu erfahren.

Weil die 15 Künstlerinnen und Künstler der KEP nicht ausgerechnet im Corona-Lockdown ihre Ateliers verlieren sollten, dürfen sie übrigens bis Ende 2021 weiter im Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade bleiben. Derweil läuft die Suche nach einer neuen Immobilie auf Hochtouren weiter. „Wir haben uns inzwischen bereits einiges angesehen. Aber bisher war noch nichts Passendes dabei“, berichtet Christian Badel. Deshalb hoffen die Künstler weiterhin auf die Unterstützung von Senat und Bezirk. Denn findet sich keine Lösung, steht die Künstlergruppe Anfang 2022 ohne Arbeitsräume da.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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