Wiedervereint und stetig weiter gewachsen
Fußballer des VfB Einheit zu Pankow 1893 schauen optimistisch in die Zukunft

Dirk Weißbach ist Vorsitzender des VfB Einheit zu Pankow 1893, der dieses Jahr Jubiläum feiert. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Dirk Weißbach ist Vorsitzender des VfB Einheit zu Pankow 1893, der dieses Jahr Jubiläum feiert.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

30 Jahre Wiedervereinigung: Dieses Jubiläum kann in diesen Wochen der Fußballverein VfB Einheit zu Pankow 1893 begehen.

Das ist eigentlich ein Grund zum Feiern. Denn solch eine Vereinigung eines Ost- und eines Westvereins, die respektvoll und gemeinschaftlich erfolgte, war 1991 schon etwas Besonderes. Coronabedingt ist eine große Feier bisher allerdings nicht möglich, sagt der Vereinsvorsitzende Dirk Weißbach.

Der VfB Einheit zu Pankow zählt zu den ältesten Fußballvereinen der Republik. Gegründet wurde er 1893 auf Anregung eines Dr. Hermani, der seinerzeit die Pankower Höhere Knabenschule leitete. Das VfB im Namen steht für „Verein für Bewegungsspiele“. Die Vereinsmitglieder beschäftigten sich auf dem Rasen vor Schloss Schönhausen zunächst mit Cricket und Tennis. Doch schon wenig später avancierte der aus England importierte Mannschaftssport Fußball zum Schwerpunkt des Vereins.

Der schmerzlichste Einschnitt für den VfB kam im Mai 1951. Er musste geteilt werden. Im Verein spielten seinerzeit Fußballer aus West- und Ost-Berlin. Auf Druck der sowjetischen Besatzungsmacht sollte der Verein zu einer Betriebssportgemeinschaft (BSG) mit dem Namen „Einheit Pankow“ werden. „Seinerzeit stimmten zwei Drittel der Vereinsmitglieder dafür, ein Drittel dagegen“, berichtet Dirk Weißbach.

Das Drittel der Mitglieder, das dagegen stimmte, nannte seinen Verein daraufhin „VfB zu Pankow“. Im Westteil wurde seinerzeit das sogenannte Vertragsspielersystem eingeführt. Deshalb hofften die Fußballer des abgespaltenen Vereins, in diesem System Fuß zu fassen. Doch das gelang nicht. „Der West-Berliner Verein kam schließlich in den unteren Regionen des Fußballs an“, berichtet Weißbach. Den Ost-Berlinern gelang es hingegen, Anfang der 70er Jahre sogar einige Zeit in der DDR-Liga und zwei Jahre sogar in der Oberliga zu spielen.

Um den Namen gerungen

Nach dem Fall der Mauer klopften Mitglieder des VfB zu Pankow beim Ost-Berliner „Einheit Pankow“-Verein an und fragten, ob man sich nicht wiedervereinigen wolle. Die West-Berliner hatten seinerzeit nur noch drei Mannschaften im Spielbetrieb, aber immerhin noch 110 Mitglieder. Die Ost-Berliner hatten 250 Mitglieder und waren auch von den Mannschaften her gut aufgestellt. „Wir sagten: Warum nicht. Allerdings wurde um den Namen einige Zeit gerungen. Wir Pankower wollten uns da nicht über den Tisch ziehen lassen“, erinnert sich Dirk Weißbach. Schließlich einigte man sich auf den gemeinsamen Namen „VfB Einheit zu Pankow 1893“. Die offizielle Wiedervereinigung fand dann im Frühjahr 1991 in der Gaststätte „Joe am Wedding“ statt.

Heute hat der Verein zirka 600 Mitglieder in 16 Jugend- und zehn Männermannschaften. „Mit Blick auf 130 Jahre ‚VfB Einheit zu Pankow 1893‘ ist unser Ziel, mit unserer 1. Männermannschaft von der Bezirksliga aus an die Landeliga anzuklopfen“, sagt Dirk Weißbach. Eine starke erste Mannschaft und stabiler Jugendbereich mache viel Hoffnung, dass dieses Ziel auch erreicht werden kann.

Fit halten übers Internet

Die Pandemie macht auch den Pankower Fußballern zu schaffen. Im zurückliegenden Jahr konnten die Männermannschaften kaum auf dem Platz trainieren. „Unsere Männer machen viel übers Internet, um sich fit zu halten“, berichtet Weißbach. Außerdem treffen sich Fußballer in kleinen Gruppen, um mal eine Runde zu laufen. Alle hoffen, dass endlich auch wieder gemeinsam auf dem Platz trainiert werden kann.

Anders ist das bei den Jugendmannschaften. Die unter Zwölfjährigen dürfen ja schon seit einiger Zeit wieder auf dem Platz trainieren, sagt Weißbach. „Da nutzen wir auch jede Chance. Wir müssen den Kindern anbieten, was nur möglich ist, damit sie wieder Fußballspielen und soziale Kontakte pflegen können.“ Glücklicherweise bescherte die Corona-Pandemie dem Verein keinen Einbruch bei den Mitgliederzahlen, berichtet der Vereinsvorsitzende: „Wir hatten kaum Austritte. Unsere Mitglieder fühlen sich offenbar wohl bei uns und in unserem ‚schönen, knuffigen kleinen Stadion‘, wie es ein Moderator mal bezeichnete.“

Was das Vereinigungsjubiläum betrifft, sollte das eigentlich beim diesjährigen Frühlingsfest gefeiert werden. „Es ist alles vorbereitet. Wir schieben die Feier von Monat zu Monat vor uns hin und warten auf grünes Licht“, sagt Dirk Weißbach.

Mehr zum Verein ist zu lesen auf www.einheitpankow.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 749× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 777× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 468× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.846× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.