Brennpunkt im Brennpunkt
Spandau liegt derzeit im Berlin-Vergleich bei den Corona-Infektionen ganz vorne

Bis zu 170 Neuerkrankte hat es zuletzt an nur einem Tag gegeben. In der vergangenen Woche waren es über 1000. Mehr als 30 Menschen sind im Bezirk inzwischen an Covid-19 gestorben.

Diese Zahlen weisen Spandau inzwischen als Corona-Hotspot aus. Deutlich wird das auch bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Sie bewegt sich derzeit um die 400 Infizierte pro 100 000 Einwohner. In Berlin hat nur Friedrichshain-Kreuzberg noch höhere Zahlen. Der Bezirk ist lange relativ gut durch die Corona-Zeit gekommen. Das hat sich geändert.

Grundsätzlich seien mittlerweile fast alle Außenbezirke mit steigenden Krankheitsfällen konfrontiert, sagt Gudrun Widders, die Leiterin des Gesundheitsamtes, wenn auch nicht so exorbitant wie Spandau. Ein weiteres Problem seien beengte Wohnverhältnisse, speziell in Großsiedlungen wie dem Falkenhagener Feld und im Kiez Heerstraße-Nord. Dass große Familien in kleinen Wohnungen leben, fördere das Ausbreiten der Infektion. Zumal häufig weiterhin Kontakte zu anderen Familien bestehen. Was die Frage aufwirft, ob sich das weitgehende Reduzieren der Bewegungsmöglichkeiten auf die eigenen vier Wände deshalb nicht sogar kontraproduktiv auswirkt. Nein, sagt Gudrun Widders. Denn die Phase zuvor mit Partys oder großen Treffen im Freien sei ja gerade eine Initialzündung für die aktuelle Lage gewesen.

Nur leichte Symptome

Von den Neuinfektionen sind nach ihren Angaben derzeit überwiegend jüngere Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren betroffen. Zumeist zeigten sie nur leichte Symptome und brauchen deshalb keine intensive medizinische Betreuung. Von den Erwachsenen werde das Virus auch auf Kinder übertragen. Die scheinen sich aber weiter in nur geringem Maße gegenseitig anzustecken. An den Schulen gebe es keine gravierenden Ausbrüche, sagt die Amtsärztin. Dort gilt inzwischen für alle ab Klasse sieben durchgehende Maskenpflicht.

Das Nachverfolgen der Corona-Kontakte machen natürlich infolge dieser Situation große Schwierigkeiten, machte Gudrun Widders ebenfalls deutlich. Auch wenn mit dieser Aufgabe, wie berichtet, mittlerweile große Teile des Be-zirksamts betraut werden. In unterschiedlichen Abteilungen wurden Teams gebildet, die sich statt um ihre eigentliche Arbeit um die Kontaktrecherche kümmern.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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