Training ohne gefährliche Dämpfe
Die Berliner Polizei hat Richtfest für neue Schießanlage an der Cecilienstraße gefeiert
Die Senatsinnenverwaltung und die Berliner Polizei haben Richtfest für eine neue Schießanlage auf dem Gelände des Polizeiabschnitts 62 gefeiert. Hier werden vornehmlich Polizisten der unter anderem für Marzahn-Hellersdorf zuständigen Polizeidirektion 6 den Umgang mit ihren Waffen trainieren.
Der Neubau der Schießanlage steht im Zusammenhang mit dem Skandal um technisch unzulässige Trainingsmöglichkeiten für den Dienst mit der Waffe, der Berlin seit 2015 erschütterte. Weil die Belüftung nicht ordnungsgemäß funktionierte, atmeten Polizisten in großer Zahl giftige und krebserregende Pulverdämpfe ein. Seitdem wurden insgesamt über 60 Schießstände in der Hauptstadt geschlossen.
Die Schießanlage des Abschnitts 62, Cecilienstraße 92, ist eine von insgesamt fünf größeren modernen Anlagen, die als Ersatz in Berlin gebaut werden. Eine in Ruhleben ist bereits fertig, eine weitere ist in Lankwitz gleichfalls im Bau. Die Biesdorfer Anlage ist die dritte, die in Betrieb gehen soll. Weitere Anlagen sollen in Reinickendorf und in Moabit errichtet werden.
„Diese Anlage dient nicht nur zu Schießübungen, sondern auch zur Fortbildung“, sagt Polizei-Pressesprecher Michael Gassen. Die Anlage werde zwar hauptsächlich von Polizisten der Direktion 6 genutzt, zu der neben Marzahn-Hellersdorf auch Treptow-Köpenick und Lichtenberg gehören, aber auch von anderen Berliner Polizeidirektionen.
Bei der Schießanlage handelt es sich um eine kompakte Halle inmitten des Geländes des Abschnitts an der Cecilienstraße. Diese ist 25 Meter breit und 44 Meter lang. Sie hat eine Grundfläche von 1100 Quadratmetern. „Es ist ein enges Baufeld, auf dem die Planungen umgesetzt werden müssen“, sagt eine Sprecherin des Berliner Immobilienmanagements (BIM). Das BIM ist für die Umsetzung der Bauplanungen zuständig.
Der Neubau umfasst im Kern eine Schießhalle mit Geschossfang und Regieraum. Außerdem wird es einen Lehrsaal, einen Raum zur Waffenreinigung, einen Waffenentladeraum und diverse Nebenräume geben. Die für die Schießanlage notwendigen Räumlichkeiten werden alle im Erdgeschoss untergebracht. Die umfangreiche Technikanlage befindet sich auf dem Dach.
Die Abschnittszentrale und somit die Schießanlage befinden sich in der Nähe einer Wohnsiedlung. Die Anlage soll 24 Stunden jeweils an allen Tagen der Woche genutzt werden. Deshalb sind die vorgesehenen Schallschutzmaßnahmen auch erheblich.
Das BIM hat Mitte Mai dieses Jahres mit dem Rohbau begonnen. Die Fertigstellung ist im Sommer 2020 vorgesehen. Die Gesamtkosten betragen rund 9,5 Millionen Euro.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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