Ein ganzes Jahr in Frankreich: Friederike Hillesheim (15) vom Otto-Nagel-Gymnasium erhält Auslandsstipendium
Biesdorf. Es gibt viele Möglichkeiten für Jugendliche, das Ausland kennenzulernen. Eine ist zum Beispiel ein Stipendium des Arbeitskreises gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen. Friederike Hillesheim hat einen solchen Aufenthalt in Frankreich ergattert.
„Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, das Stipendium zu bekommen“, sagt Friederike Hillesheim. Die 15-Jährige weiß, dass kostengünstige Auslandsaufenthalte bei Jugendlichen heiß begehrt sind. Dennoch bewarb sie sich beim Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen (AJA). Die AJA hat sich neben zahlreichen kommerziellen Anbietern mit inzwischen sozial orientieren Austauschprogrammen etabliert und versucht, Lücken der staatlich geförderten Programme zu füllen.
Eine Bedingung für ein AJA-Stipendium ist soziales Engagement. Das war für die Schülerin des Otto-Nagel-Gymnasiums nun gar keine Hürde. Im zurückliegenden Jahr hat sie sich in der katholischen Kirchengemeinde Biesdorf um eine behinderte Schülerin gekümmert, die sich auf die Kommunion vorbereitete. Außerdem engagiert sie sich in ihrer Schule im Projekt „work4peace“, mit dem die Schüler Menschen in der Dritten Welt unterstützen. Zudem organisierte Friederike mit anderen Schülern des Gymnasiums im Dezember eine Spendenaktion für Frauen in Simbabwe. Über 2000 Euro kamen dabei zusammen.
Friederikes Noten in der Schule sind zudem ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr war auf ihrem Zeugnis eine einzige Zwei, in allen anderen Fächern hatte sie eine Eins.
Natürlich auch in Französisch, das sie als zweite Fremdsprache neben dem Englischen am Otto-Nagel-Gymnasium lernt. Während ihres Aufenthaltes wird sie die elfte Klasse an einem französischen Gymnasium besuchen. Leben wird sie in einer französischen Familie im kleinen Ort Tannay in der französischen Region Burgund. Auch über die Familie hat sie schon einige Informationen. Zu ihr gehören drei Kinder, sieben, neun und elf Jahre alt. Erste Kontakte gab es schon per E-Mail. Im August geht es los.
Etwa zur gleichen Zeit reist Friederikes ältere Schwester zum Freiwilligen Dienst nach Auckland, Neuseeland. „Das wird natürlich schwer, beide Kinder im Ausland zu wissen“, erklärt Mutter Anita Hillesheim.
Die Rechtsanwältin sieht aber die Chancen für ihre Töchter, in den anderen Ländern Wichtiges fürs Leben zu lernen. „Ich habe mein Abitur 1990 noch in der DDR gemacht. Solche Möglichkeiten hatten wir als Schüler nicht“, erklärt sie. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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