Biesdorfer Prachtstück kann gleich doppelt feiern

Der Verein „Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf“ war seit 2001 der Motor für die Planungen zur Rekonstruktion der Gründerzeitvilla. | Foto: hari
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Biesdorf. Der Verein „Stiftung Ost-West-Begegnungstätte Schloss Biesdorf“ feiert sein 15-jähriges Bestehen. Und damit nicht genug: Mit der Wiedereröffnung des restaurierten Schlosses wenige Tage später ist sein wichtigstes Ziel erreicht.

Selten fallen zwei miteinander zusammenhängende Ereignisse auch zeitlich so eng zusammen. Der Verein „Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf“ begeht am 6. September den 15. Jahrestag seiner Gründung. Das Schloss Biesdorf selbst wird am 9. September restauriert übergeben.

Die Wiederherstellung der zweiten Etage in der Gründerzeitvilla war eines der Hauptziele des im Jahr 2001 gegründeten Vereins. Wurde sie doch mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges infolge eines Brandes in Schutt und Asche gelegt. Der ehemalige herrschaftliche Familiensitz, unter anderem der Familie Siemens, wurde notdürftig wiederhergestellt und zu DDR-Zeiten als Kulturzentrum genutzt. Bis 1994 der Verein Ball im Auftrag des Bezirks das Stadtteilzentrum für Biesdorf hier öffnete.

Der bauliche Zustand des seit 1979 mit dem Schlosspark unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes blieb allerdings miserabel. Hierauf machte die Biesdorfer Lehrerin Monika Berndt im Jahr 2000 den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau (SPD) aufmerksam. Eine Spendenaktion lief an, um Mittel für die Schloss-Restaurierung zusammenzubringen.

Unter der Führung seines ersten Vorsitzenden Günter Peters (1928-2013) begann der frisch gegründete Verein „Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf“ mit der Akquise von Fördermitteln und entwickelte Pläne für eine künftige Nutzung des Schlosses. Von 2003 bis 2007 konnten die Fassade und der Turm der Villa unter Regie des Vereins für rund 1,64 Millionen Euro restauriert werden.

Die Überlegungen des Vereins zur Nutzung des Schlosses als Galerie für die im Beeskower Archiv gelagerte DDR-Kunst mündeten in dem Konzept „Galerie Bilderstreit“. Dieses wurde die Grundlage für die Bereitstellung von über sieben Millionen Euro Fördermitteln aus dem Europäischen Kulturfonds und der Lotto-Stiftung. Damit konnte der Bezirk die vollständige Rekonstruktion des Schlosses im Herbst 2013 in Angriff nehmen.

Seitdem begleitete der Verein mit Veranstaltungen und Publikationen die Diskussion um die neue Nutzung des rekonstruierten Schlosses. Hierfür wird mit dessen Wiedereröffnung die Grün Berlin GmbH im Auftrag des Bezirkes zuständig sein. „Unsere Vision ist Wirklichkeit geworden“, sagt der Vereinsvorsitzende Heinrich Niemann. Der Verein sehe sich als entscheidender Teil der Erfolgsgeschichte von Bürgerengagement.

Zur feierlichen Eröffnung des Schlosses am 9. September wird der Verein gemeinsam mit den Urenkeln des Schlossarchitekten Heino Schmieden, Dieter Schmieden und Ernst Kraas, ein Gemälde mit dem Porträt des Baumeisters als Dauerleihgabe übergeben. Künftig will der Verein die Grün Berlin GmbH bei der Gestaltung des Schlosses unterstützen. hari

Mehr Infos gibt es unter www.stiftung-schloss-biesdorf.de.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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