Mahnwache gegen Verdrängung
Bürgerinitiative protestiert gegen die Pläne des Senats im Blankenburger Süden

Die Initiative protestierte mit einer Mahnwache vor dem Roten Rathaus gegen Pläne des Senats. | Foto: Frank Müller
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Mit einer dreitägigen Mahnwache vor dem Roten Rathaus bekräftigte die Bürgerinitiative „Wir sind Blankenburger & Berliner“ Anfang August ihre Forderung nach dem Erhalt der Anlage Blankenburg.

Seitdem die Planungsvarianten des Senats für das neue Stadtquartier Blankenburger Süden bekannt sind, leben viele Bewohner der Anlage Blankenburg in Angst. Nach Vorstellung der Planer könnten etliche der 1400 Grundstücke den Verkehrs- und Wohnungsbauvorhaben zum Opfer fallen. Dabei ist die 1909 gegründete Anlage Blankenburg etwas Besonderes.

Sie ist keine Kleingarten-, sondern eine Erholungsanlage. Auf den 83 Hektar gebe es gemischte Eigentumsformen, so Frank Müller von der Bürgerinitiative. So haben dort etwa 400 Eigenheimbesitzer ihr Häuschen. Weitere 200 haben einen Erbbaurechtsvertrag. Und es gibt Pächter von Kleingärten und auch Mieter. Die Anlage zählt mit etwa 4000 Bewohnern zu den größten ihrer Art in Europa.

Seit Bekanntwerden der Senatspläne im März machen die Eigentümer und Pächter der Anlage mobil. Mit Transparenten an ihren Zäunen protestieren sie sie gegen die Vernichtung von Grünflächen für neue Straßen und einen nach ihrer Meinung überdimensionierten Wohnungsbau. Zusätzlich gründeten sie am 19. Juni die Bürgerinitiative „Wir sind Blankenburger & Berliner“. Die Initiative ließ zunächst etwa 8000 Postkarten drucken, adressiert an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). Mit dieser Karte wolle die Bürgerinitiative ein Zeichen setzen gegen Naturvernichtung, Verdrängung, Enteignung und Existenzzerstörung, erklärt Frank Müller. Hunderte Postkarten wurden auch von Passanten unterschrieben, als die Initiative vor dem Roten Rathaus ihre Mahnwache abhielt. „Sie spendeten uns jeweils 45 Cent für Briefmarken. So können wir die Postkarten in den nächsten Tagen an den Regierenden Bürgermeister abschicken“, so Frank Müller. Mit über 100 Teilnehmern über den Tag verteilt zeigte die Bürgerinitiative vor dem Roten Rathaus Präsenz. Über Megaphon wurde der Erhalt der Anlage Blankenburg, der Schutz der dortigen Flora und Fauna und natürlich der Bewohner gefordert.

Die Pankower Politiker in der Bezirksverordnetenversammlung, die ebenfalls von den vom Senat vorgestellten Planungsvarianten überrascht wurde, hat sich inzwischen deutlich für den Erhalt der Anlage Blankenburg positioniert. In einem bereits Anfang Juni gefassten Beschluss fordern die Verordneten, dass der Wohnungsneubau im Blankenburger Süden ausschließlich auf dem sogenannten Kerngebiet, also der ursprünglich vorgesehenen freien Fläche, erfolgen solle. Wohnungs- oder Verkehrsbau auf Flächen der Kleingarten- und Erholungsanlagen in Blankenburg lehnen sie ab.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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