Vom Schulgarten zum Idyll
Der Botanische Volkspark ist für viele Pankower ein Lieblingsort

Sie prägen den Hauptweg im Volkspark: die Hochgewächshäuser. | Foto: Bernd Wähner
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Mit seinen gepflegten Grünanalgen, vielen Bäumen, Hochgewächshäusern und der Geologischen Wand ist er einer der schönsten Orte im Bezirk, an dem man Natur genießen kann: der Botanische Volkspark Blankenfelde.

In der Regel können die Besucher auf der 34 Hektar großen Fläche nicht nur Natur, sondern auch die Ruhe genießen. Denn der Volkspark ist eine viel zu wenig bekannte Attraktion im Bezirk. Er liegt etwas weitab vom Schuss und ist für alle, die die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, nur mit dem recht selten fahrenden Bus der Linie 107 zu erreichen.

Ursprünglich wurde diese Botanische Anlage als Hauptschulgarten für den Berliner Norden angelegt. Entworfen wurde dieser Anfang des vorigen Jahrhunderts von Stadtgartendirektor Albert Brodersen. Bis 1914/1915 war bereits ein großer Teil der Anlage mit Hauptwegen, 1050 Quadratmetern Gewächshaus, einer kleinen Waldfläche und einem kleinen Teichen fertig. Außerdem wurde die geologische Wand, die Oberlehrer Dr. Eduard Zache 1894 bis 1895 für den früheren Hauptschulgarten am Gesundbrunnen entwarf, nach Blankenfelde verlegt. Mit ihren 30 Meter Länge und 124 Gesteinsarten gehört sie zu den größten geologischen Anlagen Deutschlands. In den Jahren 1928/1929 erhielt der Hauptschulgarten dann auch Unterrichtsgebäude, einen Wirtschaftshof, ein Inspektionsgebäude und eine Schaugewächshäuser für Tropenpflanzen.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Anlage relativ unbeschadet. 1952 wurde sie zur „Zentralstation junger Naturforscher“. In den folgenden Jahren gab es immer neue Bezeichnungen. Genutzt wurde sie aber die ganze Zeit über als außerschulische Einrichtung für Kinder und Jugendliche. 1977 wurde das gesamte Gelände an die Humboldt-Universität übergeben. Studenten wurden dort praxisnah ausgebildet, und es wurde geforscht.

Nach der Wiedervereinigung Berlins gab es Anfang der 90er-Jahre etliche neue Nutzungsideen für das Gelände. Ein Golfplatz, ein märkischer Bauernhof mit Übernachtungsmöglichkeiten, ein Reiterhof und sogar ein Vergnügungspark waren im Gespräch. Nichts davon wurde allerdings umgesetzt.

Zum 1. Januar 1995 übernahm das Bezirksamt Pankow den Park. Doch 2009 beschloss die Verwaltung, einen neuen Betreiber für den Volkspark zu suchen. Der Grund war die damalige Haushaltssituation. Der Bezirk war total verschuldet.

Als Betreiber wurde die Grün Berlin GmbH gefunden. Seit 2011 hat sie für den Park einen Nutzungsvertrag mit dem Bezirksamt. Dieser läuft Ende Juni zwar aus, wird aber aller Voraussicht nach verlängert. Geöffnet ist der Botanischen Volkspark in der Blankenfelder Chaussee 5 täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Weitere Informationen auf gruen-berlin.de/botanischer-volkspark.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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