Niemals vergessen: Gedenkveranstaltung am 55. Jahrestag des Mauerbaus

Im Jahr 1976 errichteten Horst Faber und Uwe Grosse gemeinsam an der Klemkestraße das Gedenkkreuz zu Ehren des Maueropfers Horst Frank. | Foto: Michael Nittel
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Reinickendorf. Zum 18. Mal laden die CDU Kreisverbände Reinickendorf und Pankow am Sonnabend, 13. August am Gedenkkreuz für das Maueropfer Horst Frank an der Klemkestraße zu einer Gedenkveranstaltung ein, die in diesem Jahr unter dem Motto „Zeitzeugen berichten über Ihre Flucht, Ihre Gefangenschaft, über die friedliche Wende und den Fall der Mauer“ stehen wird.

Ehrengast und Gastredner wird Innensenator Frank Henkel (CDU) sein. Henkel, selbst in der DDR geboren, kam mit seinen Eltern als Jugendlicher im Jahr 1981 nach West-Berlin. Neben Henkel werden Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche und Zeitzeugen reden.

Am 29. April 1962 war Horst Frank bei einem Fluchtversuch genau an diesem Ort angeschossen worden und später im Krankenhaus verstorben. Ihm zu Ehren hatten 14 Jahre später die Kameraden Horst Faber, Uwe Grosse und der bereits verstorbene Christoph Höhnig an dieser Stelle ein Gedenkkreuz aufgestellt, das noch heute an Frank erinnert. „Für meine Freunde und mich war es ein Bedürfnis, dieses Kreuz hier aufzustellen, weil Horst Frank in unserem Alter war und er genau an dem Tag erschossen wurde, an dem ich meinen 21. Geburtstag gefeiert habe“, erklärte Horst Faber seine Beweggründe. Der ehemalige Boxer kann sich noch heute äußerst lebhaft daran erinnern, wie er gemeinsam mit Freunden den Stacheldraht an eben dieser Stelle durchschnitten hatte, um Sportskameraden „im letzten Moment“ herüberzuholen. „Auch deshalb dürfen wir niemals vergessen: Es gab Menschen, die sterben mussten, nur weil sie in Freiheit leben wollten.“

Gewehrlauf am Bauch

Auch Uwe Grosse hat viel zu erzählen. Und wer nur eine Hand voll dieser Geschichten kennt, kann sehr gut nachvollziehen, warum er dieses tiefe Bedürfnis verspürte, das Gedenkkreuz zu errichten: „Es war wieder so ein Tag, an dem wir den Stacheldraht hochgehoben hatten, damit die armen Seelen darunter hindurch kriechen konnten, als plötzlich ein Volkspolizist vor mir stand, mir einen Gewehrlauf in den Bauch drückte und drohte: ’Wenn Du das noch mal machst, leg’ ich Dich um!‘“

Die Organisatorin des Gedenkens, Claudia Skrobek, hofft sehr, auch Horst Faber und Uwe Grosse am 13. August wieder begrüßen zu dürfen und wünscht sich darüber hinaus viele interessierte Besucher. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Da die Anzahl limitiert ist, können Sitzplätze in der CDU Geschäftsstelle unter  496 12 46 oder cdu@reinickendorf.de reserviert werden. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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