Fußballerinnen vom SC verpassen Klassenerhalt
Abstieg nach nur einem Jahr

Die Fußballerinnen vom SC Borsigwalde (blau) müssen nach nur einem Jahr wieder aus der Berlin-Liga absteigen. | Foto: Michael Nittel
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Die Fußballerinnen vom SC Borsigwalde sind nach nur einer Saison wieder aus der höchsten Berliner Spielklasse abgestiegen.

Durch das deutliche 0:6 am letzten Spieltag bei Grün-Weiß Neukölln versäumten es die Damen von der Tietzstraße, die Abstiegsränge doch noch zu verlassen. Mit einem Sieg hätte man Blau-Weiß Hohen Neuendorf II tatsächlich noch überflügeln können. Die Damen aus dem Norden hatten beim Tabellenletzten SV Blau-Gelb Berlin völlig überraschend mit 2:3 verloren.

Mit nur drei Siegen, vier Remis und 19 Niederlagen sowie insgesamt 102 Gegentoren bei nur 22 erzielten Treffern in 26 Partien war die Bilanz der Damen aus Borsigwalde letztlich sehr negativ – und doch fehlten nur zwei Pünktchen zum rettenden Ufer. Aber vielleicht nimmt das Team in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf, gleich wieder in die Berlin-Liga zurückzukehren. Meister wurde der SC Staaken (63 Punkte), der sich letztlich in einem tollen Dreikampf an der Spitze gegen Türkiyemspor und den 1. FC Union II (jeweils 60 Zähler) am Ende behaupten konnte und nun in der Relegation um den Aufstieg in den überregionalen Fußball antreten darf.

Spieler aus 35 Nationen

In Borsigwalde hingegen geht das Leben weiter – und zwar mit einer tollen, traditionsreichen Veranstaltung: An Himmelfahrt, 30. Mai, veranstaltet der SC Borsigwalde, ein Verein, in dem Kinder und Jugendliche aus nicht weniger als 35 Nationen dem runden Leder hinterherjagen, seinen alljährlichen „Tag gegen Ausländerfeindlichkeit“.

Noch bevor sich der Deutsche Fußballbund mit der Aktion „Mein Freund ist Ausländer“ dieses Themas annahm und unmittelbar nach den Angriffen auf die Asylbewerberheime in Hoyerswerda im September 1991 und in Lichtenhagen im August 1992 hatte man beim SC den „Tag gegen Ausländerfeindlichkeit“ ins Leben gerufen. „Die Medien waren fast immer nur da, wenn es Streit oder gar Gewalt zwischen Teams unterschiedlicher kultureller Herkunft auf dem Fußballplatz gab. Wir wollten einfach nur zeigen, dass solche Vorfälle Ausnahmen und nicht die Regel waren und auch heute noch sind“, hatte Initiator Carsten Polte den Ursprung dieser großartigen Idee skizziert.

Jugendspieler
von Union Berlin sind dabei

Und am Donnerstag, 30. Mai, gibt es bereits die 26. Auflage dieses Turniers, an dem Vereine teilnehmen werden, die sich dem Thema Integration verschrieben haben. Insgesamt werden auf dem Sportplatz an der Tietzstraße in der Zeit von 10 bis 17 Uhr zwölf Teams mit Spielern der Jahrgänge 2007 und 2008 gegeneinander an. Prominentester Teilnehmer ist der 1. FC Union. Die weiteste Anreise hat die JFG Wendelstein, ein Partnerclub des 1.FC Nürnberg, aus Franken.

In der stetig wachsenden Jugendabteilung des SC Borsigwalde, in der mittlerweile 23 Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, kicken derzeit über 400 Kinder und Jugendliche. „Wir stecken mit unseren Ehrenamtlichen jedes Jahr sehr viel Herzblut in dieses Turnier“, erklärt Jugendleiter Matthias Wolf. „Emotional ist das neben unserer Saisoneröffnung der Höhepunkt der Spielzeit. Und auch, wenn wir über Sport reden: Irgendwo ist so ein Turnier auch und vor allem in dieser Zeit immer noch ein politisches Statement.“

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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