Für Radler ist weiter Schieben angesagt
Es kommt keine Radroute über den Ernststraßensteg

Für Autos ist die Ernststraße ohnehin auf beiden Seiten Sackgasse. Radfahrer müssen ihr Vehikel weiter schieben. | Foto: Christian Schindler
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Radfahrer müssen auch künftig ihre Räder über die Brücke der Ernststraße schieben. Das teilte die Verkehrslenkung Berlin dem Bezirksamt mit.

Der Antrag der Grünen stammt noch aus dem Jahr 2012. Er empfahl dem Bezirksamt, sich dafür einzusetzen, dass die Brücke der Ernststraße für den Fahrradverkehr freigegeben werden soll, sobald diese Straße Teil einer überörtlichen Radroute geworden sei. Doch daraus wird nichts.

Die Brücke, die auch als Ernststraßensteg und im Volksmund als "Schneckenbrücke" bekannt ist, ist als Gehweg ausgewiesen. Sie verbindet die beiden Teile der Ernststraße über die Bundesautobahn 111 und die Bahntrasse hinweg.

Eine Änderung würde laut Verkehrslenkung Berlin eine „verkehrssichere und konfliktfreie Nutzung“ von Fußgängern wie Radlern voraussetzen. Dafür sei die Brücke schlichtweg zu eng. Die Zu- und Abfahrten sind 2,4 Meter breit. Wegen der Geländer reduziert sich die Breite dann noch auf 2,14 Meter. Im gradlinig verlaufenden Teil des Steges gibt es wegen unterschiedlich breiter Geländer sogar noch einmal eine Reduzierung auf 2,03 Meter.

Die Verkehrslenkung Berlin hat sich auch mit den Fahrbedingungen für die Radler beschäftigt. Der Steg windet sich schneckenförmig in die Höhe beziehungsweise Tiefe. Wer dort auf dem Rad abwärts fährt, ist kaum in der Lage, die Schrittgeschwindigkeit einzuhalten. Wegen der Kurven könne zudem kaum eine „Ideallinie“ gefahren werden, es stehe kaum Raum zum Überholen oder Ausweichen zur Verfügung. Gerade die „permanente Kurvenfahrt“ hätte ein erhöhtes Unfallrisiko zur Folge.

Die Verkehrslenkung Berlin verweist zudem darauf, dass der Ernststraßensteg intensiv von Fußgängern genutzt wird. Er ist nicht nur eine schnelle fußläufige Verbindung von Borsigwalde und Tegel. Gerade der U-Bahnhof Borsigwerke wird intensiv von den Bewohnern Borsigwaldes genutzt. Der Name Ernststraße erinnert übrigens an Ernst Borsig (1869-1933), den Enkel des Gründers der Borsigwerke August Borsig.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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