"Es sah fürchterlich aus"
Stolperstein für Adolf Mockrauer
Die Anwohnerinitiative „Hufeisern gegen Rechts“ lädt ein: Sonnabend, 16. Juni, um 13.30 Uhr wird ein Stolperstein vor der ehemaligen Albrecht-Dürer Apotheke, Buschkrugallee 179, verlegt.
Er erinnert an den Apotheker Adolf Mockrauer, dessen Geschäft in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verwüstet wurde. Am nächsten Morgen kam der zehnjährige Hans-Peter Herz an dem Haus vorbei. Er erinnerte sich später: „Mockrauer stand hilflos zwischen den Trümmern seiner Apotheke. Es sah fürchterlich aus, das Gesicht war von Schlägen entstellt, vorn fehlten ihm mehrere Zähne.“
Ein halbes Jahr später gelang Adolf Mockrauer die Ausreise nach Chile. Voraussetzung war, dass er, wie alle jüdischen Flüchtlinge, sein gesamtes Vermögen der NS-Diktatur überschrieb. Aber auch in Chile verhinderten dort lebende Nazis, dass er eine neue Chance bekam. Am 16. September 1940 nahm sich der Apotheker das Leben.
Die Anwohnerinitiative hat auch eine Broschüre erstellt, in der an das Schicksal von Adolf Mockrauer, der in der Nachbarschaft geschätzt und angesehen war, erinnert wird.
Um 19 Uhr findet dann die Veranstaltung „Jüdisches Leben in der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung während der Zeit des Nationalsozialismus” in der Info-Station der Hufeisensiedlung, Fritz-Reuter-Allee 44, statt. Zu Gast ist die Historikerin Karolin Steinke.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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