Gisela Enders baut in Britz ein Netz für Selbstständige auf

Ein Netz rund um die Hufeisensiedlung knüpfen - das ist der Plan von Gisela Enders. | Foto: Schilp
  • Ein Netz rund um die Hufeisensiedlung knüpfen - das ist der Plan von Gisela Enders.
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Britz. "In meiner Straße sitzt schätzungsweise in jedem fünften Haus jemand, der selbstständig arbeitet, aber der eine weiß vom anderen nichts", sagt Gisela Enders. Das will sie ändern. Sie hat nun rund 100 Britzer Selbstständige und Kleinunternehmer zu einem Treffen am 3. Juli eingeladen. Das Ziel: der Aufbau eines "Gründernetzes".

Gisela Enders lebt in der Hufeisensiedlung und ist selbst eine Selbstständige. Als Coach hilft sie Menschen, ihre beruflichen Ziele zu formulieren und zu erreichen. "Bei Einzelgesprächen habe ich dann oft gedacht: Der und der müssten sich mal kennenlernen, die könnten sich ergänzen", erzählt sie. Doch als es tatsächlich zu "Blind Dates" kam, stellte sich heraus, dass die Leute häufig nicht miteinander konnten oder sich nichts zu sagen hatten. "Irgendwann war ich diese Verkupplung leid und suchte nach anderen Möglichkeiten."

Die fand sie beim Coaching von kleinen Gruppen. Die Teilnehmer fingen ganz von selbst an, sich gegenseitig zu unterstützen: Die Grafikerin machte plötzlich Flyer für die Yoga-Lehrerin, der Buchhalter half der Grafikerin beim Papierkram. Man gab sich Tipps, wie man den einfachsten Weg durch den Behördendschungel findet. "Erfolgsnetze" nennt Gisela Enders das.

Jetzt möchte sie das Ganze in einem größeren Rahmen verwirklichen. Dank bezirklicher Fördermittel kann sie ein Jahr lang Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmer zusammenbringen.

Auch Leute, die gerade dabei sind, sich selbstständig zu machen, sind willkommen. "Gerade die brauchen Austausch und Hilfe. Fast alle haben Existenzangst, nur gibt das in der Öffentlichkeit kaum jemand zu. Dort wird eher über schicke Visitenkarten als über einen überzogenen Dispo geredet", so Enders.

Ihr Ziel ist es, dass am Ende des - für die Teilnehmer kostenlosen - Projekts ein harter Kern von rund 15 Leuten übrig bleibt, die sich regelmäßig treffen. Wünschenswert sei natürlich ein Schneeballeffekt, sprich: die Gründung von mehreren Gruppen, die sich auch untereinander vernetzen.

Für Gisela Enders zählen auch die scheinbar kleinen Dinge im Leben der Selbstständigen. "Leute, die zuhause arbeiten, fühlen sich oft allein; sie haben ja nicht einmal den üblichen Kollegentratsch. Wenn man aber weiß, gegenüber wohnt eine Fotografin, in Nummer 16 ein Sanitärfritze, dann kann man sich doch einfach jeden Tag bei jemanden zum Küchensnack oder zur gemeinsamen Mittagspause treffen."

Wer sich für dieses Projekt interessiert, erfährt mehr auf der Internetseite www.gruendernetz.wordpress.com. Dort kann man sich auch für das Treffen am Mittwoch, 3. Juli, und für die Teilnahme an dem "Erfolgsnetz"-Projekt anmelden, das im Herbst beginnt. Daran teilnehmen können Leute, die sich nach einem Einführungstag einmal im Monat treffen und sich regelmäßig austauschen und unterstützen wollen.

E-Mail-Kontakt gibt es unter: info@gisela-enders.de
Susanne Schilp / susch
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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