Schriftsteller in drei Lebensphasen
Künstlerin Ilse Kuppelmayr leiht Traditionszimmer im Il Castello Fontane-Porträts

Diese Zeichnung mit Porträts von Theodor Fontane in drei Lebensphasen übergab Ilse Kuppelmayr an das Fontanezimmer. Adolf Henke wird für dieses Kunstwerk einen gebührenden Platz finden. | Foto: Bernd Wähner
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Die Ausstellung im Bucher Fontanezimmer wird immer umfangreicher. Jüngster Zugang ist eine Originalzeichnung von Ilse Kuppelmayr.

Die Künstlerin, die bereits ihr Leben lang malt und zeichnet, hat sich inzwischen auf fotorealistische Zeichnungen spezialisiert. Im vergangenen Herbst zeigte sie eine Auswahl ihrer Kunstwerke in einer Ausstellung der Galerie InterneTreff Schlange. Unter anderem war dort auch ein Dreifach-Porträt von Theodor Fontane (1819-1898) zu sehen. Es zeigt ihn in drei Lebensphasen: 1843, 1859 und 1890. Mitte März besuchte Ilse Kuppelmayr erstmals das Fontanezimmer in Buch. „Es ist ein angenehmes Vergnügen, Theodor Fontane in diesem Zimmer zu begegnen‘“ schrieb sie daraufhin ins Gästebuch. Und nicht nur das, sie stellte dem Ehepaar Adolf und Rosemarie Henke ihre Zeichnung von Theodor Fontane für die Ausstellung zur Verfügung. Das Ehepaar Henke richtete dieses Zimmer im Il Castello vor sechs Jahren ein. Unterstützt wurden sie dabei in besonderer Weise vom Geschäftsführer dieses Restaurants, Dzemahir Muhtari. Dieser stellte ihnen nämlich den großen Raum in der Karower Straße 1 für ihre Dauerausstellung zur Verfügung. Dieser Raum wird vor allem für Feiern und Versammlungen genutzt.

Dass es ausgerechnet in Buch ein Raum in einem italienischen Restaurant gibt, der nach dem märkischen Schriftsteller benannt ist, verwundert viele. Aber das Restaurant gab es bereits zu Theodor Fontanes Zeiten. Seinerzeit hieß es schlicht „Schlosskrug“. In diesem konnten die Wirtsleute im Juni 1860, also vor 160 Jahren, den Schriftsteller begrüßen. Auf einer seiner Wanderungen machte er halt in Buch. Sein Resümee nach dem Besuch in diesem nördlich vor Berlin gelegenen Dorf: „Hier ist es gut sein“.

Auf die Idee, an den Schriftsteller und seinen Besuch in Buch zu erinnern, kamen Adolf und Rosemarie Henke 2013. „Wir zogen seinerzeit aus Niederschönhausen in eine Wohnung nach Buch“, sagt Adolf Henke. „Von unserer Wohnung aus haben wir einen herrlichen Blick auf den Schlosspark. Nicht weit entfernt entdeckten wird recht schnell das Il Castello. Dort fühlten wir uns sofort sehr wohl.“ Nach dem Umzug wollte das Ehepaar mehr über den Bucher Ortskern und seine Geschichte erfahren. Als hervorragende Lektüre erwiesen sich dabei die Schilderungen Theodor Fontanes, die er in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ veröffentlichte. Die Henkes begaben sich auf die Suche nach Fontanes Spuren in Buch. Sie konnten erfreut feststellen, dass vieles, über das er einst schrieb, heute noch erhalten ist. Dazu zählt auch das Gebäude, in dem sich einst der Schlosskrug befand. So wurde die Idee geboren, einen Raum nach dem Schriftsteller zu benennen.

Seit der Eröffnung des Fontanezimmers hat Adolf Henke bereits zahlreiche Fans des Schriftstellers und Gruppen durch das Fontanezimmer geführt. Und er freut sich, dass es immer wieder Schenkungen wie die von Ilse Kuppelmayr gibt, mit denen er die Ausstellung erweitern kann.

Wer an einer Führung teilnehmen möchte, kann sich per E-Mail adi.rosihenke@gmail.com melden.

Diese Zeichnung mit Porträts von Theodor Fontane in drei Lebensphasen übergab Ilse Kuppelmayr an das Fontanezimmer. Adolf Henke wird für dieses Kunstwerk einen gebührenden Platz finden. | Foto: Bernd Wähner
Diese Porträt-Zeichnung von Theodor Fontane in drei Lebensphasen übergab Ilse Kuppelmayr dem Ehepaar Henke für das Fontanezimmer. Adolf Henke wird für dieses Kunstwerk einen gebührenden Platz finden.  | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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