Regionalbahnhof Buch abgelehnt
Deutsche Bahn und Senat halten am Bau des Turmbahnhofs am Karower Kreuz fest

Die Position der Pankower Bezirkspolitik ist klar und deutlich: Sie fordert einen Regionalbahnhof am S-Bahnhof Buch und spricht sich gegen einen Turmbahnhof am Karower Kreuz aus. Doch Senat und Deutsche Bahn AG werden es genau andersherum machen.

Das musste Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) den Pankower Verordneten vor der Sommerpause mitteilen. Die BVV hatte sich zwar per Beschluss für einen Regionalbahnhof Buch ausgesprochen und das Bezirksamt hatte sich in seiner Stellungnahme zum Entwurf des Nahverkehrsplanes 2019 bis 2023 entsprechend positioniert, aber die Bahn und der Senat bestehen im Berliner Nahverkehrsplan weiterhin auf den Turmbahnhof am Karower Kreuz.

Dabei scheint die Pankower Position plausibel. In Buch wächst der Biotec-Campus stetig weiter. Immer mehr Beschäftigte kommen aus anderen Stadtteilen. Der Senat plant in Buch außerdem mehrere große Wohnungsbauvorhaben. In den kommenden Jahren werden Tausende Menschen nach Buch ziehen. Weil bereits jetzt die S-Bahnzüge voll sind, spricht sich die Pankower Bezirkspolitik für einen Regionalbahnhof aus. Denn die bisherige S-Bahnlinie 2 wird das prognostizierte Fahrgastaufkommen mit ihrem bisherigen Takt in einigen Jahren kaum bewältigen können.

An einem Regionalbahnhof Buch könnten nach Meinung der Verordneten sowohl Züge der RB24 als auch des RE 3 oder der RE/RB 66 haltmachen. Das ermögliche dann auch eine schnellere Verbindung zum BER, in das Berliner Zentrum sowie nach Szczecin. Auf den Karower Turmbahnhof könne man verzichten, er sei verkehrstechnisch wenig sinnvoll, verursache hohe Baukosten und wäre nur mit hohem baulichen und finanziellen Aufwand zu erschließen, meinen die Verordneten.

Der Senat ist indes völlig anderer Auffassung. Als neuer Halt für S-Bahnen und Regionalverkehr habe der Turmbahnhof Karower Kreuz eine stärkere Wirkung als ein Regionalbahnhof in Buch, schätzt der Senat in einer Stellungnahme ein. „Aufgrund der Nähe zum bestehenden Regionalbahnhof Bernau und zum geplanten Turmbahnhof Karower Kreuz wären mit der Einrichtung eines Regionalverkehrshalts in Buch unwirtschaftlich kurze Halteabstände und eine Verlängerung der Reisezeit der durchfahrenden Fahrgäste verbunden“, erklärt Senatsbaudirektorin Regula Lüscher.

In Abstimmung mit der Deutschen Bahn sei deshalb geplant, den Turmbahnhof mit zwei Ebenen zu bauen. Auf der unteren wird es zwei Gleisanschlüsse, auf der oberen vier geben, informiert Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (Bündnis 90/Die Grünen). Die Planungen für den Turmbahnhof am Karower Kreuz sollen noch in diesem Jahr beginnen. Baubeginn wird wohl aber erst in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre sein.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 734× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 769× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 456× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 906× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.835× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.