Wachsamkeit ist gefragt
Polizei warnt: Senioren fallen immer wieder auf Trickbetrüger rein

Wenn die 110 auf dem Display erscheint, ist es garantiert nicht die Polizei. | Foto: Foto: Polizei Berlin
  • Wenn die 110 auf dem Display erscheint, ist es garantiert nicht die Polizei.
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  • hochgeladen von Manuela Frey

In den ersten beiden Monaten des Jahres wurden in Berlin 22 Personen nach Trickdiebstahl oder Trickbetrug in Wohnungen vorläufig festgenommen. Opfer der Straftaten sind meist Senioren.

Im Januar und Februar sind 132 Fälle, davon 94 vollendete Trickdiebstähle in Wohnung angezeigt worden. Es entstand ein Schaden von rund 570 000 Euro. Beim Enkeltrick waren die Täter in zwölf von 89 angezeigten Fällen erfolgreich und verursachten dabei einen Schaden von knapp 340 000 Euro. Falsche Polizeibeamte riefen zigmal bei Senioren an und erlangten dabei in 24 Fällen Geld und Wertgegenstände. Und das im Wert von fast 1.145 000 Euro. So gehen Täter vor:

Trickdiebstahl in Wohnung. Einige Tätergruppen verfolgen ihre Opfer auf der Straße und versuchen, in die Wohnung zu gelangen. Sie stellen sich als Handwerker vor, die einen Wasserrohrbruch beheben wollen, fragen nach Zettel und Stift. Oder sie behaupten, Polizisten zu sein, die wegen eines Einbruchs in die Wohnung müssten. Sind sie drin, lenken sie ihre Opfer ab und lassen Mittäter ein, die Geld und Wertgegenstände entwenden.

Enkeltrick. Ein Anrufer lässt sich als Verwandter erraten, täuscht eine finanzielle Notlage oder günstige Gelegenheit vor und bittet darum „auszuhelfen“. Die Anrufenden treten nie selbst in Erscheinung, sondern schicken einen angeblichen Freund beziehungsweise einen Notar, der die in Aussicht gestellte Beute übernimmt.

Falsche Polizisten am Telefon. Wird glaubhaft vermittelt, dass der Anruf nur dem eigenen Schutz dient, weil Einbrecher oder andere nach dem Vermögen trachten, hat man Grund, ernsthaft beunruhigt zu sein. Die Ersparnisse sind in Gefahr! Am Telefon wird angeboten, alles zu retten und die Täter dingfest zu machen. Werden danach wirklich Geld und Wertgegenstände übergeben, aus dem Fenster geworfen oder irgendwo abgelegt, kann man sicher sein, nichts wieder zu sehen.

Am besten wäre es, auf diese Tricks gar nicht erst hereinzufallen. Aber es passiert immer wieder. Die Polizei ist auf die Mithilfe aller angewiesen: Kümmern Sie sich um ältere Menschen in Ihrem Umfeld. Sprechen Sie mit ihnen über die Tricks und, wenn möglich, sorgen Sie gemeinsam vor.

Sprechen Sie unbekannte Personen in Ihrem Wohnhaus an. Klingeln Sie bei Nachbarn, wenn Ihnen Fremde komisch vorkommen. Wenn es klingelt, schauen Sie durch den Spion und lassen Sie die Tür verschlossen. Öffnen Sie nur mit vorgelegter Sicherheitskette. Bewahren Sie Geld, Schmuck oder Gold nicht zu Hause auf. Wird ein Telefonbucheintrag für notwendig erachtet, den Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben abkürzen und die Anschrift löschen lassen.

Was Sie wissen sollten: Die Polizei fragt Sie nie zu Ihren Vermögensverhältnissen aus. Sie nimmt auch keine Wertgegenstände in Verwahrung, um sie vor Einbruch zu schützen. Polizisten werden immer bereit sein, einen Nachbarn hinzuzuziehen. Wenn die Polizei anruft, erscheint nie die 110 im Display. Im Notfall dann die 110 wählen! Ganz wichtig: vorher selbst das Gespräch beenden.

Die Ansprechpartner für Seniorensicherheit des Landeskriminalamts sind unter der Rufnummer 46 64 97 92 22 erreichbar.

Autor:

Silvia Möller aus Wedding

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