Eigentor mit dem Tor?
DFB will am Brandenburger Tor für EM 2024 werben
Der Deutsche Fußball Bund (DFB) hat spätestens nach dem blamablen Ausscheiden der Nationalmannschaft bei der WM an Ansehen eingebüßt.
Gerade möchte er mit einem Großprojekt neue Begeisterung wecken. Der DFB will die Europameisterschaft 2024 ausrichten. Am 27. September wird darüber zwischen Deutschland und der Türkei entschieden. Sechs Tage zuvor sollte die Kandidatur ihren letzten großen Push bekommen – am und mit dem Brandenburger Tor. Im Rahmen eines Fan-Tags planten die Fußball-Funktionäre, ihr EM-Bewerbungslogo auf das Tor zu projizieren. Wie es bisher aussieht, wird daraus nichts. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist dagegen. Das Brandenburger Tor sei als "nationales Symbol" besonders zu betrachten. Nur in Ausnahmefällen werde es angestrahlt. In den vergangenen Jahren mehrfach aus traurigem Anlass, nämlich nach Terroranschlägen. Die CDU verlangt dagegen, die EM-Reklame zuzulassen, da es sich um ein herausragendes Ereignis mit unmittelbarem Bezug zu Berlin handle, heißt es.
Bei aller Bedeutung des Fußballs finde ich: Er hat kein Exklusivrecht. Wenn dem DFB die Illumination am Brandenburger Tor erlaubt würde, könnte sie auch manch anderen Interessenten schlecht verwehrt werden. Der Vorstoß passt nach meiner Meinung auch nicht zu der größeren Bescheidenheit, die der Verband nach der verkorksten WM angekündigt hatte. Sehr dafür bin ich allerdings, dass wir 2024 EM-Gastgeber werden. Das müsste aber auch ohne Lichtshow am Berliner Wahrzeichen gelingen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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