Pro und Kontra in der Diskussion
Nummernschild fürs Rad

In Berlin gibt es immer mehr Radfahrer und zahlreiche Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind. Kein Wunder, dass sich die Forderung hält, auch Fahrräder mit Nummernschildern auszustatten.

Wenn es zu einem Unfall kommt, an dem ein Radfahrer beteiligt ist, handelt es sich zu rund 73 Prozent um einen mit Personenschäden. Außerdem: Die Radfahrer sind in vielen Fällen die Unfallverursacher. Nun mag der eine oder andere sofort geneigt sein, Radfahrer grundsätzlich als Rowdys zu bezeichnen. Allerdings wird Radfahrern im engen, vollen Stadtverkehr manches Mal kaum etwas anderes übrig bleiben, als sich zwischen parkenden, in zweiter Reihe wartenden Autos durchzuschlängeln, wenn es keinen Radweg gibt oder auch der zugeparkt ist. Falls es dann zum Unfall kommt, lässt sich der Hergang oft schwer rekonstruieren.

Immer wieder wird deshalb die Forderung nach einem Nummernschild für Radfahrer inklusive Haftpflichtversicherung laut, damit diese besser greifbar sind. Das sieht etwa Bernd Irrgang vom Bund der Fußgänger so. Er erlebt oft, dass gerade Radfahrer, die selbst mehr Rücksicht fordern, im Gegenzug schnell das Weite suchen, wenn es zu einem Konflikt kommt. Die Statistik zeigt immerhin, dass sich gut neun Prozent aller Radfahrer, die 2017 an einem Unfall beteiligt waren, unerlaubt vom Unfallort entfernt haben.

Aber: Eine Kennzeichenpflicht für Radfahrer bedeutet auch neue Bürokratie. Und: Wie kann ein solches Schild aussehen, damit es lesbar ist?

Sollte es eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder geben?
Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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