Widerstand im Dritten Reich ins touristische Bewusstsein rücken

Die Gedenkstätte Plötzensee ist einer der Fixpunkte eines Weges, der den Widerstand gegen die Nazibarbarei stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken soll. | Foto: Matthias Vogel
  • Die Gedenkstätte Plötzensee ist einer der Fixpunkte eines Weges, der den Widerstand gegen die Nazibarbarei stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken soll.
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Der Bezirk hat den Startschuss für sein Projekt „Touristische Profilierung der Gedenkregion Charlottenburg-Nord“ gegeben. Der Weg zwischen der Gedenkstätte Plötzensee bis zur Sühne-Christi-Kirche soll an die Menschen erinnern, die im Dritten Reich Widerstand gegen das NS-Regime geleistet haben.

In dem von 1955 bis 1972 entstandenen Neubaugebiet sind fast alle Straßen nach Frauen und Männern des Widerstandes gegen die Nazibarbarei benannt. Ziel des Projekts sei es, die Gedenkregion Charlottenburg-Nord durch geeignete Maßnahmen und Aktionen stärker in das touristische Bewusstsein zu rücken. Im Herbst vergangenen Jahres hat auf Initiative von Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) hin die Wirtschaftsförderung bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Fördermittel in Höhe von 40 000 Euro beantragt und erhalten. Der Gedenkweg soll nach gegenwärtigen Planungen an der Gedenkstätte Plötzensee am Hüttigpfad beginnen und über den Friedrich-Olbricht-Damm in den Heckerdamm münden. Vorbei an den Kleingartenkolonien, dem evangelischen Gemeindezentrum Plötzensee und der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum quert die Route die A 111, biegt dann in den Halemweg ein und endet an der evangelischen Gedenkkirche Sühne-Christi. Mittels Informationstafeln und -stelen an den wichtigsten Anlaufstellen sollen Besucher eine Übersicht zu den Gedenkorten und zu der Gesamtthematik „Widerstand im Dritten Reich“ erhalten. Übersichtskarten sollen die Orientierung erleichtern. Mit der Erstellung eines Gesamtkonzeptes und der Umsetzung erster Maßnahmen wurde das Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart beauftragt. Naumann nennt das Projekt eine „wichtige gesellschaftspolitische Ergänzung des touristischen Angebots im Bezirk jenseits des Kurfürstendamms und Umgebung“. Das Engagement der Akteure in Charlottenburg-Nord, die das Gedenken an den Widerstand im Dritten Reich seit Jahren pflegen, werde bisher zu wenig öffentlich wahrgenommen und gewürdigt, „obwohl sehr viel geleistet wird“. Diese an der Peripherie des Bezirks gelegene Gedenkregion touristisch stärker zu profilieren, sei ihm ein persönliches Anliegen. „Ich freue mich sehr, diesen Wunsch nun durch Verwendung der Fördermittel im Sinne des vom Senat beschlossenen nachhaltigen Tourismuskonzepts erfüllen zu können.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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