Eine neue Wilmersdorfer Mitte
BI skizziert Zentrum mit gleichberechtigten Verkehrsteilnehmern

Die alte Eiche auf der Kreuzung Uhlandstraße und Wilhelmsaue soll das Zentrum der neuen Wilmersdorfer Mitte werden. Um sie herum soll ein Kreisverkehr für langsameren Verkehr sorgen. Der Mittelstreifen dahinter bis zur Berliner Straße soll zum Treffpunkt umfunktioniert werden.  | Foto: Matthias Vogel
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  • Die alte Eiche auf der Kreuzung Uhlandstraße und Wilhelmsaue soll das Zentrum der neuen Wilmersdorfer Mitte werden. Um sie herum soll ein Kreisverkehr für langsameren Verkehr sorgen. Der Mittelstreifen dahinter bis zur Berliner Straße soll zum Treffpunkt umfunktioniert werden.
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Drei Jahre hat die Bürgerinitiative "Wilmersdorfer Mitte" an ihrer Vision eines lebenswerten und zukunftsfähigen Stadteilzentrums gearbeitet. Die Ergebnisse hat sie nun vorgestellt, rund 100 Anwohner waren dabei.

Einladend wirkt der Bereich wirklich nicht, den die BI umgestaltet haben möchte: Aus dem Süden von der Blissestraße kommt die Uhlandstraße daher – so schwungvoll wie die Autofahrer, die sie nutzen –, um die Wilhelmsaue in Höhe einer Eiche auf dem Mittelstreifen und etwas später die Berliner Straße zu kreuzen. Pkw fahren zu schnell, von der Eiche nimmt man kaum Notiz, entlang der nördlich und parallel zum Volkspark verlaufenden Wilhelmsaue parken in beiden Fahrtrichtungen lückenlos Autos. Den schmalen Grünzug kann man entlangspazieren, im Osten gibt es einen Spielplatz, aber insgesamt ist das Zentrum Wilmersdorfs alles andere als ein Treffpunkt, ein Ort zum Flanieren oder Entspannen. Genau das soll er aber werden.

Kreisverkehr um die alte Eiche

BI-Chef Matthias Reich präsentierte nach einer Stippvisite in die Historie des Quartiers die Änderungswünsche. Die Uhlandstraße soll zwischen der Blissestraße und der Berliner Straße einspurig in beide Richtungen werden. Um die alte Eiche herum soll ein Kreisverkehr führen, das verlangsamt den Verkehr. „Und es wirkt historisch edel“, findet Reich. Der Mittelstreifen zwischen dem Baum und der Berliner Straße soll zum Treffpunkt werden, wo vielleicht auch mal kleinere Veranstaltungen stattfinden könnten. Die Wilhelmsaue soll breiter werden, dazu möchte die BI in beiden Fahrtrichtungen jeweils eine Reihe Parkplätze opfern. Die Aue solle wieder als nutzbarer Grünbereich und nicht als Begleitgrün für parkende Autos wahrgenommen werden, so der Vorsitzende der BI. Ersatz für die wegfallenden Stellplätze könnte südlich des Kreisverkehrs durch die Reduzierung der Fahrbahnen der Uhlandstraße entstehen, auf dem Mittelstreifen. „Die Zahl wird nicht 1:1 wieder erreicht. Eine erweiterte Parkraumbewirtschaftung würde zusätzlich Entlastung bringen“, so Reich. Der kleine Platz am östlichen Ende der Aue soll aufgewertet werden, ähnlich dem Leon-Jessel-Platz.

Rege Diskussion

Die Sorgen einer Anwohnerin, eine Spur pro Fahrtrichtung könnte in der Uhlandstraße zu Dauerstau führen, konnte Reich entkräften. Die Verkehrslenkung habe bestätigt, dass die neue Dimensionierung ausreiche. Parkraumbewirtschaftung ja oder nein? Kann der Spielplatz erweitert werden? Macht ein drei Meter breiter Fahrradstreifen auf der Uhlandstraße Sinn? Ist das Auto für die individuelle Freiheit unabdingbar oder kann das weg? Es wurde rege diskutiert und auf nicht auf alle Fragen gab es passende Antworten. Aber die BI hat mit der Veranstaltung das erreicht, was sie wollte: „Bürgerbeteiligung, etwas in Gang setzen, Dampf machen“, so Reich. Die BI hat den Antrag, das gesamte Konzept zu prüfen, bei der BVV eingereicht. Der Vorsitzende weiß, dass es noch ein langer Weg bis zur neuen Wilmersdorfer Mitte ist. „Gerade auf Landesebene ist man immer sehr zögerlich beim Rückbau von Straßen. Auch wenn die eigenen Zahlen belegen, dass er möglich ist.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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