Den Kummer zurücklassen
Kunstprojekt setzt sich kreativ mit Corona-Sorgen auseinander

Der Kummerkasten zieht um: Zwei Wochen lang stand er im Volkspark Wilmersdorf, jetzt sammelt er für zwei Wochen am Savignyplatz den Kummer der Menschen ein.  | Foto: D. Gester
  • Der Kummerkasten zieht um: Zwei Wochen lang stand er im Volkspark Wilmersdorf, jetzt sammelt er für zwei Wochen am Savignyplatz den Kummer der Menschen ein.
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„Kummerkasten“ steht auf der grünen Säule, die bis zum Wochenende im Volkspark Wilmersdorf für Aufmerksamkeit sorgte und jetzt am Savignyplatz die Sorgen der Menschen sammelt. In den umgestalteten Briefkasten kann jeder seinen größten Kummer im Corona-Jahr einwerfen und ihn so in diesem außergewöhnlichen Jahr zurücklassen.

Die Idee zum Kunstprojekt „Lock Down 2020!“ hatten die Künstlerinnen Dagmar Gester, Ale Senso und Selda Asal. „Der Begriff Lockdown hat mich inspiriert einen wirklichen Lockdown zu machen. Heißt: dieses Jahr abzuschließen“, erklärt die Fotografin Dagmar Gester.

Die Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringen, machen den Menschen zu schaffen. Vor allem freiberufliche Künstler und Selbstständige sind in ihrer Existenz bedroht. „Viele plagen existenzielle Sorgen. Doch was bekümmert uns wirklich?“, fragt Gester. Mit ihrem Kummerkasten-Projekt fordern die Künstlerinnen dazu auf, den eigenen Kummer auszusprechen, aufzuschreiben und ihn wie in einem heilsamen Ritual aufzugeben. So wie man einen Brief aufgibt. So einfach wird man zwar seinen Kummer nicht los, aber es helfe sicher, ihn aufzuschreiben und mit anderen zu teilen.

Im Kummerkasten wird jede Art von Kummer gesammelt. Zwei Wochen lang stand er im Volkspark Wilmersdorf, jetzt fängt er für zwei weitere Wochen am Savignyplatz die Sorgen ein. Am 6. Dezember wird er dann geleert und aus den Kümmernissen wird Kunst gemacht. Alle gesammelten Sorgen werden als Bild-Text-Collage künstlerisch gestaltet und an den beiden Standorten des Kummerkastens veröffentlicht. Ziel soll es sein, darüber in den Austausch zu kommen, die Sorgen zu verabschieden und Platz für Neues zu schaffen.

Das Kunstprojekt ist Teil der Veranstaltungsreihen „Stadt findet Kunst“ des Fachbereichs Kultur des Bezirksamtes zur Förderung von künstlerischen Projekten im Stadtraum als Soforthilfe für Künstler durch die Senatsverwaltung Kultur und Europa.

Weitere Infos auf www.facebook.com/kummer.kasten.796569 oder auf www.instagram.com/deinkummerkasten2020.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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