Kommt der Sport jetzt zu kurz?
Bezirkssportbund kritisiert Streichung des eigenständigen Sportausschusses

Die grün-rote Zählgemeinschaft will den Sportausschuss als eigenständigen Ausschuss abschaffen, um die Zahl der Ausschüsse zu reduzieren. Sämtliche Belange des Sports sollen künftig im Schulausschuss behandelt werden. Das gefällt nicht allen. Der Bezirkssportbund (BSB) beispielsweise protestiert mit einem offenen Brief.

Der BSB vertritt rund 80 Vereine mit über 75 000 Mitgliedern. Aus seiner Sicht sei eine Verschmelzung des Sportausschusses mit dem für Schule völlig ungerechtfertigt. Seit mehr als 50 Jahren hätte der Sport im Bezirk über einen eigenständigen Ausschuss verfügt, erklärt BSB-Präsident Andreas Hilmer in dem offenen Brief. In der Vergangenheit hätte sich gezeigt, dass der Schulausschuss sehr umfangreich sei und die Zeit ohnehin kaum für die schulischen Themen ausreiche. „Wir befürchten also, dass künftig zur Klärung von Sachfragen und Problemen aus dem Sportbereich keine oder kaum noch Zeit übrig bleibt“, sagt Hilmer. Dabei gebe es genug Aufgaben und Probleme, die im Sportausschuss besprochen werden müssten. Gerade in Zeiten der Pandemie, die dem Vereinssport besonders zusetzt, werde ein eigenständiger Ausschuss gebraucht, betont Hilmer. Auch die anderen Fraktionen der BVV distanzieren sich vom Beschluss der Zählgemeinschaft. Sie befürchten, dass der Sport deutlich zu kurz kommen werde.

Sportstadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) weist darauf hin, dass die Entscheidung von der Zählgemeinschaft getroffen wurde und sie nicht unbedingt ihrem Wunsch entspräche. Sie sieht aber auch nichts Negatives dabei, den Sportausschuss in den Schulausschuss zu integrieren. Die Ressorts Schule und Sport seien schließlich auch ein Amt mit einer Leitung, so die Stadträtin. „Dazu kommt, dass in der Vergangenheit der Sportausschuss teilweise sogar ausfallen musste, weil es keine Themen zu besprechen gab“, verteidigt sie die Entscheidung. Es gebe zudem auch die Möglichkeit, bei zusätzlichem Redebedarf einen Extra-Ausschuss einzuberufen. Und: „Im neuen Ausschuss für Liegenschaften und IT werden auch Fragen zum Sport diskutiert, wenn es beispielsweise um die Fertigstellung von Sporthallen geht“, erklärt Schmitt-Schmelz.

In seinem offenen Brief fordert der Bezirkssportbund alle Vereinsvertreter unter anderem dazu auf, noch vor der BVV am 20. Januar Widerspruch beim Ausschuss für Eingaben und Beschwerden gegen diese Entscheidung einzulegen.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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