„Alles hat seine Zeit“
Bürgermeister Reinhard Naumann kandidiert nicht mehr
Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) kandidiert 2021 nicht mehr für das Amt des Rathauschefs. Er will stattdessen ins Landesparlament. Als seine Nachfolgerin ist bei der SPD Bildungsstadträtin Heike Schmitt-Schmelz im Gespräch.
Reinhard Naumann tritt bei der Berlin-Wahl im Herbst 2021 nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters an. Der seit 2011 amtierende Rathauschef nennt verschiedene Beweggründe für seine Entscheidung, die er Mitte August dem SPD-Kreisvorstand mitgeteilt hatte.
Nach 32 Jahren in der Kommunalpolitik und 20 Jahren als Bezirksamtsmitglied stehe eine Veränderung an. „Alles hat seine Zeit“, sagt Reinhard Naumann. Nach drei Jahrzehnten kommunalpolitischer Arbeit sei ihm wichtig, sich weiterzuentwickeln und „den Horizont zu erweitern“. Außerdem wolle er die Kandidatur von Bundesministerin Franziska Giffey unterstützen, die Michael Müller als Regierende Bürgermeisterin nachfolgen will. Müller wiederum hatte kürzlich seine Bundestagskandidatur in Charlottenburg-Wilmersdorf angekündigt.
Bei den Herbstwahlen im kommenden Jahr will Reinhard Naumann in einem der sieben Wahlkreise im Bezirk als Direktkandidat für das Abgeordnetenhaus antreten. Als seine Nachfolgerin für den Chefposten im Rathaus sei Heike Schmitt-Schmelz im Gespräch, so Naumann. Sie ist Stadträtin für Jugend, Familie, Bildung, Sport und Kultur.
Naumann wurde 1960 in Berlin geboren und wohnt seit 1963 in Charlottenburg. Sein Abitur machte er am Schiller-Gymnasium. Danach folgte ein Jurastudium an der FU Berlin mit Schwerpunkt Staats- und Verwaltungsrecht. In der SPD ist er seit 41 Jahren. Seine Karriere in der Bezirkspolitik begann Naumann als Bezirksverordneter, fünf Jahre lang war er SPD-Fraktionschef. Er arbeitete in der Senatssozialverwaltung und wurde 2001 Stadtrat für Jugend, Familie, Schule und Sport. Bürgermeister ist er seit 2011, wiedergewählt 2016. Als Rathauschef unterstützt er unter anderem die 2014 gestartete Kampagne „Stoppt Hass-Propaganda“.
Auch in anderen Bezirken wollen Bürgermeister, wie berichtet, nicht erneut antreten. In Reinickendorf hat Frank Balzer (CDU) kürzlich bekanntgemacht, sich fürs Abgeordnetenhaus aufstellen zu lassen. Und in Spandau will Helmut Kleebank nicht mehr Rathauschef sein.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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