Konditorin Beate Schulz ist Berufspatin
„Manche Neuntklässler sind motorische Analphabeten“

Konditormeisterin Beate Schulz macht sich dafür stark, dass Schüler mehr handwerkliche Fertigkeiten in der Schule erlernen. | Foto: Linda Köhler-Sandring
  • Konditormeisterin Beate Schulz macht sich dafür stark, dass Schüler mehr handwerkliche Fertigkeiten in der Schule erlernen.
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„Ich bin sehr froh, denn ich liebe meinen Beruf. Diese Liebe und Begeisterung möchte ich an die Kinder weitergeben“, sagt Beate Schulz, Konditormeisterin. Beate Schulz ist eine Berufspatin bei Berliner Schulpate und stellt im Rahmen des Programms „Abenteuer Beruf“ Grundschulkindern ihren Beruf vor.

Im Interview erzählt sie über ihren beruflichen Werdegang und über ihre Motivation, warum sie es für wichtig und sinnvoll erachtet, schon in der Grundschule Kindern Berufe vorzustellen, auch gerade in Schulen, in denen viele Eltern Transferleistungen erhalten.

Praktiker sind wichtig

„In den Schulen sollte natürlich in die Digitalisierung investiert werden. Aber darüber sollte die Investition in das motorische Geschick der Kinder nicht vergessen werden. Manche Neuntklässler sind leider motorische Analphabeten“, gibt Beate Schulz zu bedenken. Durch ihr Engagement, nicht nur mit Kindern in der Grundschule, sondern auch mit älteren Kindern, hat sie bemerkt, dass viele Kinder die Arbeit mit den Händen, den Umgang mit Werkzeugen, einfach Handarbeit, nicht mehr gewohnt sind. Wenn jedoch Nachwuchs im Handwerk erwünscht und gebraucht wird, Praktiker also, erscheint es ihr genauso wichtig, dass in den Schulen mehr in das motorische Geschick der Kinder investiert wird.

1995 begann Beate Schulz ihre Ausbildung zur Konditorin. Seit 2000 ist sie Konditormeisterin und seit 2014 Mitglied im Prüfungsausschuss der Konditoren-Innung in Berlin. Bereits 2008 eröffnete sie die „Backschule Charlotte“ in Charlottenburg. Seither kreiert sie dort süße Kunstwerke, gibt Backkurse für Kinder und Erwachsene und führt Backevents durch.

Praxisnahes Kennenlernen von Berufen

Berliner Schulpate führt seit Mitte 2020, anlässlich seines 6. Geburtstags, Interviews mit engagierten Berufspaten durch. Sie berichten über ihre persönlichen Beweggründe, warum sie sich für die frühe Entwicklung von Berufswünschen bei Kindern in Grundschulen einsetzen und teilen die Grundidee, dass Berufsorientierung schon in der Grundschule beginnen sollte und nicht erst in der 8. oder 9. Klasse.

Weitere Informationen unter https://www.berliner-schulpate.de.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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