Magisch und sachlich
Ausstellung im Kunstforum der Berliner Volksbank

Roland Nicolaus nennt dieses Bild "Influencer" (2018, Öl und Collage auf Leinwand). | Foto: Roland Nicolaus, Werkfoto Peter Adamik
  • Roland Nicolaus nennt dieses Bild "Influencer" (2018, Öl und Collage auf Leinwand).
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  • hochgeladen von Manuela Frey

Die Einflüsse von Magischem Realismus und Neuer Sachlichkeit auf spätere Generationen sind Gegenstand der aktuellen Ausstellung im Kunstforum der Berliner Volksbank.

Das Bild „Die Skatspieler“ von Otto Dix ist eine Ikone der Neuen Sachlichkeit. Gemalt 1920, zeigt es drei kriegsversehrte Männer. Knapp 100 Jahre später nimmt der Berliner Maler Roland Nicolaus mit seinem Gemälde „Influencer“ direkt darauf Bezug. Allerdings spielen bei ihm Hipster mit schicken Frisuren und Tattoos anstatt Karten mit ihren Handys. Nicolaus sieht durchaus Parallelen zu den 1920er, thematisiert neben Selbstinszenierung, neuer Armut und Partylaune auch die Gefahr rechter Gewalt.

Zwischen Armut und Abfeiern

Wohl kaum eine Epoche wird so widersprüchlich interpretiert wie die 1920er-Jahre, die gerne auch als die "Goldenen Zwanziger" tituliert werden, aber beileibe nicht nur aus Charleston und Feiern bestanden, sondern auch aus Hyperinflation und Massenarmut. Fasziniert sind die Menschen bis heute auch noch 100 Jahre nach dieser aufregenden Epoche. Das spiegelt sich im Erfolg von Serien wie „Babylon Berlin“ wider, aber auch eindrücklich in den Bereichen Design, moderne Literatur und aktueller Mode.

Künstler reagierten auf die 20er-Jahre mit Stilrichtungen wie der Neuen Sachlichkeit und dem Magischen Realismus. Wie stark sich davon spätere Generationen von Kunstschaffenden inspirieren ließen und bis heute lassen, zeigt die Ausstellung „Die wilden 20er – Nach(t)leben einer Epoche. Werke aus der Kunstsammlung der Berliner Volksbank“. Die Kunstwerke entstanden in den 70er-Jahren bis zur Gegenwart. Sie zeugen davon, wie stilprägend diese Epoche war, und dass auch spätere Künstlergenerationen Bezug nahmen auf die klare, strenge Gegenständlichkeit der Neuen Sachlichkeit und die surrealen und verfremdeten Szenen des Magischen Realismus. Neben teilweise großformatigen Gemälden von Gudrun Brüne, Hubertus Giebe, Clemens Gröszer, Roland Nicolaus, Wolfgang Peuker, Volker Stelzmann und Britta von Willert sind auch Schwarz-Weiß-Fotografien von Karl Lagerfeld im Stil der 20er-Jahre zu sehen. Franz Michael Rohm

Die Ausstellung „Die wilden 20er – Nach(t)leben einer Epoche. Werke aus der Kunstsammlung der Berliner Volksbank“ ist bis 13. Dezember zu sehen im Kunstforum der Berliner Volksbank, Kaiserdamm 105, Di-So 10-18 Uhr, Eintritt kostet vier, ermäßigt drei 3 Euro. Infos auf kunstforum.berlin.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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