Beamter stahl 100.000 Euro: 45-Jähriger griff beim Umzug in die Bezirkskasse

Verlust für die Bezirkskasse: Der Fehlbetrag von 100 000 Euro reißt ein Loch in den Haushalt. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg-Wilmersdorf. Aufregung um fehlendes Geld: Als die Mitarbeiter des Bezirks im Dezember 2014 das Rathaus Wilmersdorf räumten, soll sich einer von ihnen im Tresor bedient haben. Nun beschäftigt der Fall ein Gericht – doch von der gestohlenen Summe fehlt jede Spur.

Verluste zu verbuchen, das ist selbst beim alltäglichen Wirtschaften stets mit Unannehmlichkeiten verbunden. Umso brisanter der nun bekannt gewordene Fall: 100 000 Euro erbeutete ein Mitarbeiter des Bezirksamts beim Auszug aus dem Rathaus Wilmersdorf aus der Bezirkskasse – wie Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) jetzt nach ersten Medienberichten auch offiziell bestätigt hat. Zwar fiel der Verlust von mehreren druckfrischen Geldbündeln beim Wiedereinräumen im Rathaus Charlottenburg schnell auf. Doch der Verdacht fiel zunächst auf die Transportfirma und erst später auf einen 45-jährigen Beamten – kein unbeschriebenes Blatt: Ihm wird auch zur Last gelegt, für den Diebstahl von zwei Dokumentendruckern im Dienstgebäude am Hohenzollerndamm verantwortlich zu sein. Vor einem Rätsel stehen die Ermittler außerdem im Hinblick auf mögliche Falschgeldgeschäfte des Verdächtigen.

Nach einer Wohnungsdurchsuchung fand die Polizei "Blüten" und 10 000 „echte“ Euro, wobei zunächst unklar war, ob es sich um einen Teil der vermissten Summe handelt. Über den Verbleib des Geldes hat der 45-Jährige gegenüber der Staatsanwaltschaft bisher keine Hinweise gegeben. Nach jetzigem Stand wird der Bezirk wohl auf dem Schaden sitzen bleiben. In der offiziellen Erklärung heißt es: „Das Bezirksamt hat dem Beamten die Führung der Dienstgeschäfte verboten. Der Vorfall wurde bereits Anfang des Jahres für eine umfassende Risikoanalyse der Geschäftsprozesse in der Bezirkskasse sowie für eine Überarbeitung der Geschäftsanweisung für die dort Beschäftigten zum Anlass genommen.“ Nur ein kleiner Kreis von Bezirkspolitikern hatte bislang von diesem Vorfall gewusst.

Eigentlich stand die Aufgabe des Rathauses Wilmersdorf im Zeichen der Kostensenkung. Rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr will der Bezirk dadurch sparen, dass er dieses Dienstgebäude räumte und sein Personal in den restlichen beiden zusammenzog. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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