Lebensmittel als Reserve: Bundesregierung rät zur Notfallvorsorge

Berlin. Jeder Bürger sollte Lebensmittelvorräte für zehn Tage zu Hause haben. Dazu rät die Bundesregierung. Viele Deutsche halten das für Panikmache.

Es soll nur eine Vorsichtsmaßnahme sein und hat angeblich nichts mit der Bedrohung durch den Terrorismus zu tun. Doch nachdem die Bundesregierung die Pläne für ihr neues Zivilschutzkonzept vorgestellt hat, musste sie es stark verteidigen.

Es ist die Neuauflage des Notfallplans, den Deutschland für den Katastrophenfall bereithält. Die aktuell geltende Konzeption ist aus dem Jahr 1995. Darin geregelt ist unter anderem, wie eine Evakuierung ablaufen soll, wie die medizinische Versorgung gesichert wird und wie Regierungsfunktionen aufrechterhalten bleiben. Außerdem rät die Bundesregierung dazu, dass jeder einen Lebensmittel- und Trinkwasservorrat anlegen soll, der für zehn Tage ausreicht.

Einer Forsa-Umfrage im Auftrag des "Stern" zufolge haben bisher 32 Prozent der Deutschen Notfallvorräte zu Hause. Zwölf Prozent wollen nun nachziehen und ebenfalls Lebensmittelreserven lagern, 54 Prozent lehnen das ab. 62 Prozent der Befragten halten das Ganze sogar für Panikmache.

Dazu sagt Marianne Suntrup, Sprecherin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: „Es geht nicht darum, die Bevölkerung zu verunsichern oder auf konkrete Bedrohungen einzustimmen." Doch im Rahmen einer verantwortungsvollen gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge sei es vernünftig, dass sich Bürger auch selbst vorbereiten. Sie sollen im Ernstfall die Zeit überbrücken können, bis staatliche Hilfe anrollt.

„Welches Niveau der Vorsorge als das Richtige empfunden wird, ist sehr individuell. Vorsorge für kleine alltägliche Notfälle sollte genauso getroffen werden, wie für deutlich unwahrscheinlichere Ereignisse." jtw

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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