Bescheidene Fortschritte am Drogenbrennpunkt Stuttgarter Platz
Die Kosten für die Installation übernehmen Boehlke Lichtdesign und die Selux AG. Die laufenden Kosten trägt das Bezirksamt, und für die Wartungskosten kommt in den kommenden fünf Jahren die Arbeitsgemeinschaft Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße auf. Die dunkle Bahnunterführung war noch in anderer Hinsicht ein langjähriges Ärgernis: Der düstere Ort wurde in Verbindung mit dem dort angebrachten Spritzenautomaten und dem Gebüsch am südlichen Bahnhang zur Einladung für die Berliner Drogenszene.
2012 wurden im dortigen Umfeld von dem Verein Fixpunkt 6719 Nadeln aufgelesen. Das sind 96 Prozent aller im Bezirk gefundenen Spritzen. Längst hat der Stuttgarter Platz den in dieser Hinsicht literarisch berühmten Bahnhof Zoo abgelöst. Ordnungsstadtrat Marc Schulte (SPD) berichtete auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordneten, dass die Bahn nicht in der Lage sei, die Spritzen von ihrer Böschung abzuräumen. Allenfalls wolle sie einen hohen Zaun dulden, der den Zugang zur Böschung verhindert.
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Norbert Wittke (SPD), berichtete, dass trotz verstärkten Einsatzes des Drogenkonsummobils am Stuttgarter Platz dessen Kapazität nicht ausreicht: "In vier Stunden haben sich dort 50 Abhängige Spritzen gesetzt. Wartende mussten abgewiesen werden." Gesundheitsstadtrat Carsten Engelmann (CDU) konnte mitteilen, dass im Abgeordnetenhaus die Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln für die Drogenprävention diskutiert würde.
Die gesundheitspolitischen Sprecher von SPD- und CDU-Fraktion woll sich nun selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen. Die Bezirksverordneten regten an, zu diesem Termin auch die Anwohner und den Gesundheitsausschuss der BVV einzuladen.
Dissens gab es in der Frage, ob der Bezirk auf die Einrichtung eines festen Drogenkosumtionsraumes im Umfeld des U-Bahnlinie 7 drängen solle.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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